Page 32 - StraßennamenPegnitz
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Sauerbruchstraße

               Der Chirurg Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875 bis 1951) ist Begründer der Lungenchirurgie. Er
               führte als erster eine Operation mit dem so genannten Druckdifferenzverfahren durch.
               Der Verlauf der Straße wurde früher auch „Alter Mühlweg“ genannt der von der Röschmühle
               kommend, vorbei am Mühlwegacker (ca. HsNr. 23) zum Mühlberg (ca. HsNr. 25) führt. Dort
               traf der Weg auf die von Westen kommende Altstraße nach Eger.

               Schillerstraße

               Friedrich von Schiller (geadelt 1802) wurde 1759 in Marbach geboren. Bereits während seines
               Medizinstudiums  verfasste  und  veröffentlichte  Schiller  seine  ersten  Gedichte.  Unmittelbar
               nach dem Studium erschienen seine ersten Dramen (Die Räuber, Kabale und Liebe), die bei
               seinen  Zeitgenossen  widersprüchliche  Reaktionen  auslösten.  In  Stuttgart  wurde  er  mit
               Schreibverbot  belegt,  wurde  aber  nach  seiner  Flucht  nach  Mannheim  Theaterdichter  am
               dortigen Hoftheater. Während seiner mittleren Schaffenszeit widmete er sich vermehrt den
               geschichtlichen Studien. Goethe, mit dem ihn eine lebenslange, enge Freundschaft verband,
               vermittelte ihm eine Professur an der Universität von Jena.
               Später zog Schiller nach Weimar und arbeitete wieder vermehrt als Schriftsteller. 1805 starb
               Schiller in Weimar. Er wurde zum meistgespielten Klassiker auf deutschen Bühnen.

               Schloßstraße

               Nach der Zerstörung der Burg Böheimstein wurde der Pegnitzer Amtmann auf dem Sitz der
               Herren von Rüssenbach in der Nähe der Altenstädter Kirche untergebracht. In den Jahren 1571
               bis 1573 erfolgte ein Neubau des Amtssitzes. Aber bereits 1717 musste das Schloss wegen der
               schlechten Bausubstanz wieder abgerissen und durch einen weiteren Neubau ersetzt werden.
               1744 wurde das Amt Pegnitz nach Schnabelwaid verlegt und das Gebäude an die Bürgerschaft
               verkauft. 1869 richtete die Stadt im alten Schloss ein Krankenhaus ein. Nahezu hundert Jahre
               diente das Alte Schloss als Krankenhaus, bis 1961 der Neubau am Langen Berg in Betrieb
               genommen werden konnte. Bis zum Umzug in das Bürgerzentrum im Jahr 2004 beherbergte
               das  Alte  Schloss  die  Pegnitzer  Bücherei.  An  der  Einmündung  der  Schlossstraße  in  die
               Hauptstraße steht etwas abseits von der Straße eine einzelne Steinsäule mit einem goldenen
               Kreuz. Diese Säule stammt aus der Torschmiede am Bayreuther Tor, die sich im Gebäude des
               ehemaligen  Feinkostgeschäftes  Schauer  befand.  Das  Kreuz  hat  mit  der  Stützsäule  der
               Schmiede nichts zu tun. Es soll vielmehr an den Brauch des Absingens am Bayreuther Tor
               erinnern, wenn ein Leichenzug auf dem Weg zum Alten Friedhof beim Stadttor anhielt und
               Angehörigen  mit  der  Gemeinde  wechselseitig  für  den  Toten  sang  und  betete.  Die  Straße
               wurde früher auch Damm (wegen der Aufstaumöglichkeit  der Pegnitz), oder Dammstraße
               genannt, bzw. im Volksmund war dies der Leichenweg.

               Schmiedgasse

               Die Gasse hat ihren Namen von mehreren Schmieden. Im Haus Nr. 6 befand sich seit 1735
               eine Schmiede die ihren Betrieb erst 1960 einstellte. Der steile Anstieg, von der Nürnberger
               Straße herkommend, wurde auch ‚Schmiedberg‘ genannt.
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