Page 31 - StraßennamenPegnitz
P. 31

Röschmühlweg

               Die  Röschmühle  wurde  als  „Untere  Mühle“  am  10.  November  1293  erstmals  urkundlich
               erwähnt.  Sie  ist  eine  der  ältesten  Mühlen  der  Stadt  zusammen  mit  der  Zaußen-  und  der
               Karnermühle. Die Bezeichnung Röschmühle findet sich seit dem 17. Jahrhundert und ist vom
               Namen eines früheren Besitzers abgeleitet. Die Mühle wurde auch Hohlmühle genannt, da sie
               neben dem Hohlen Berg (Wasserberg) gelegen ist.
               Der Röschmühlweg, früher Reuschweg, führt vom ehemaligen Stadttor durchs so genannte
               Gstädl zur Röschmühle. Die Scheunen des Gstädls wurden nicht in der Stadt gebaut, sondern
               wegen der Brandgefahr, in einiger Entfernung von den Wohnhäusern. Bei der Namensgebung
               für  die  Straße  im  Jahr  1949  wurde  dem  Stadtrat  auch  der  Vorschlag  „Gstädlich“  als
               Namensbezeichnung unterbreitet. Der Vorschlag wurde aber nicht angenommen.
               Am Röschmühlweg (beim Haupteingang zu den Kleingärtnern) befand sich das erste Pegnitzer
               Freibad, einem Naturbad, das aus einem Zufluss der Pegnitz gespeist wurde. Der so genannte
               Kreuztümpel war die Einstiegsstelle für die Schwimmer, das „Nichtschwimmerbecken“ hatte
               eine Holztreppe als Einstieg. Zum Umkleiden wurde ein einfaches Holzgestell mit einer Bank
               gebaut. Dieses relativ einfache Freibad wurde durch ein Flussfreibad in den 1920er Jahren am
               Unteren Ehrlichweg oberhalb er heutigen Tennisplätze abgelöst.

               Roseggerstraße

               Während des Dritten Reiches war die Straße nach dem Afrikaforscher Nachtigal benannt und
               erhielt 1945 den Namen „Roseggerstraße“. (Siehe Loheplatz).
               Peter Rosegger (1843 bis 1918) arbeitete als Herausgeber der Monatszeitschrift Heimatgarten
               und  schrieb  Mundartgedichte  sowie  volkskundliche  Romane.  Seine  Schriften  waren  von
               Adalbert Stifter und Ludwig Anzengruber beeinflusst und hatten dem Zeitgeist entsprechend
               einen erzieherischen Charakter.

               Rosengasse

               Der Name Rosengasse geht auf einen Spottnamen zurück, der im 19. Jahrhundert aufkam: Die
               Rosengasse  hat  eine  einseitige  Bebauung  in  Richtung  Wiesweiher.  Auf  der  gegenüber
               liegenden  Straßenseite  stoßen  die  Häuser  der  Hauptstraße  mit  ihrer  Rückseite  an  die
               Rosengasse. In den Kellern dieser Häuser befanden sich die Viehställe und die Tiere wurden
               durch den Kellereingang in der Rosengasse auf die Weide getrieben und wieder in die Ställe.
               In der Rosengasse befanden sich auch die Misthaufen und man kann sich den Geruch in der
               Gasse  und  ihr  Aussehen  vorstellen.  Zeitweise  waren  die  Zustände  so  schlimm,  dass  die
               Anwohner durch Ratsbeschluss gezwungen wurden, die Gasse sauber zu halten. Die Gasse
               wurde  vielfach  „Hintere  Gasse“,  „Feuerweg“,  „Hauptfeuerweg“  oder  auch  „Häfnersgasse“
               genannt. Der Name „Rosengasse“ ist vermutlich von der alten Bezeichnung „rose“ abgeleitet
               und bedeutet mit „Kühkot gefüllte Lache“.
               Bereits  1496  ist  in  den Stadtbüchern  eine  Badestube  im  Haus Nr.  25  erwähnt. Der  Bader
               arbeitete teilweise auf Weisung der Stadt. Er musste Zähne ziehen, zur Ader lassen und zwei
               Mal wöchentlich warme Bäder bereithalten. Später wohnte in dem Haus der Stadtchirurg.
   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36