Page 33 - StraßennamenPegnitz
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Schmiedpeunt
Die Schmiedefamilie Trautner besaß seit dem 15. Jahrhundert am Fuß des Schloßberges Land
zwischen der heutigen Heinrich Bauer Straße und der Schmiedpeunt. Dieses Ackerland war
Privateigentum der Familie und von der Gemeinnutzung durch die Gemeinde (Allmende)
ausgenommen. Es handelte sich um eine so genannte „peunt“ (d.h. aus dem Gemeingebrauch
herausgenommenes Grundstück zur privaten Nutzung). Da die Peunt einer Schmiedefamilie
gehörte, entstand der Name Schmiedpeunt für diese Äcker. Den Begriff „Point“, „Peunt“ gibt
es in Franken in verschiedenen Schreibweisen.
1915 legte der Arbeiter- und Sportverein in der Schmiedpeunt, etwa auf Höhe des
Gemeindezentrums der methodistischen Kirche, einen Fußballplatz an. Während des Dritten
Reiches führte die Straße den Namen Hanns Schemm Straße. Im Volksmund hieß diese Straße
auch Villenkolonie, da entlang der Straße zu Beginn des 20. Jahrhunderts Häuser im
villenartigen Stil erbaut wurde.
Schubartstraße
Während des Dritten Reiches Woermannstraße, danach Umbenennung in Schubartstraße
(siehe Loheplatz).
Der Schriftsteller Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 bis 1791) war Herausgeber der
Zeitung „Deutsche Chronik“. Er schrieb volkstümliche Gedichte. Von 1777 bis 1787 war
Schubart auf der Veste Hohenasberg eingekerkert, da sich seine Polemik auch gegen den
Herzog von Württemberg richtete. Schubart regte Schiller zu seinem Stück Die Räuber an.
Sonnenleite
Mit „Leite“ wird üblicherweise der flach abfallende Hang eines Berges bezeichnet. In alten
Flurbüchern wird die nach Süden abfallende Flanke des Buchauer Berges „Sommerleite“
genannt.
Stadionstraße
Am 29. Januar 1946 wurde in der Gaststätte „Glück Auf“ der Allgemeine Sportverein Pegnitz
gegründet. Zunächst lagen die Sportstätten des Vereins in Pegnitz verstreut. Die Fußballer und
Handballer trafen sich am Wiesweiher und in der Schmiedpeunt, die Leichtathleten und
Tischtennisspieler an den Schloßberganlagen und die Eishockeymannschaft spielte auf dem
Knopferweiher. In den Jahren 1963 bis 1965 wurde in der Stadionstraße mit viel Eigeninitiative
eine neue Sportanlage mit Vereinsheim gebaut. Diese Anlage wurde bis in die heutige Zeit
immer wieder erweitert.
Stadtgraben
Der Stadtgraben, durch den bis zur Regulierung 1933 die Pegnitz floss, bildete im Mittelalter
zusammen mit einer Mauer die südliche Stadtbefestigung. Im 30jährigen Krieg wurde die
Stadtmauer vollkommen zerstört und an einen Wiederaufbau war nicht zu denken, da keine
finanziellen Mittel vorhanden waren. Auf der südlichen Seite von Pegnitz behalf man sich
notdürftig mit der Errichtung eines Palisadenzauns, für den hunderte Fuhren von so
genannten Schanzpfählen aus den umliegenden Wäldern geholt wurden.