Page 35 - StraßennamenPegnitz
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Wartburgstraße
Die Häuser in der Wartburgstraße wurden von der Evangelischen Baugesellschaft, einem
Gegenstück zur Kettelerstiftung, gebaut. Mit der Namensgebung sollte die Tätigkeit der
Baugesellschaft gewürdigt werden.
Die Wartburg liegt südwestlich von Eisenach und wurde um 1070 erbaut. Sie war Wohnsitz
der Hl. Elisabeth und Martin Luther übersetzte auf der Burg das Neue Testament ins Deutsche.
Wasserbergstraße
Der Wasserberg, ursprünglich „Hohler Berg“ genannt, ist eine seltene geologische
Erscheinung. Die Fichtenohe teilt sich nördlich von Pegnitz in zwei Arme. Ein Arm fließt in
einem Bogen zur Raumersgasse, wo er sich mit dem Abfluss der Pegnitzquelle vereinigt und
den Namen „Pegnitz“ erhält. Der andere Arm fließt südwärts Richtung Karmühle,
Specknermühle, Röschmühle. Nachdem die Fichtenohe die Röschmühle passiert hat,
versickert das Wasser im Karstgestein des Berges. Es tritt nach ca. 320 m Luftlinie wieder ans
Tageslicht. Die Pegnitz, die den Wasserberg umfließt, braucht bis zum Zusammenfluss von
Pegnitz und Fichtenohe ca. 15 Minuten. Das Wasser der Fichtenohe benötigt durch den Berg
für den unterirdischen, in Luftlinie wesentlich kürzeren Teil der Strecke bei einem Gefälle von
36 cm je nach Wasserführung ein bis zwei Stunden.
Weidmannshöhe
Die Weidmannshöhe war eine Einöde mit „zwei Wohnhäusern und neun Einwohnern“
(Bauer). Ursprünglich gehörte die Einöde zur Gemeinde Hainbronn. Der Name geht
vermutlich, wie der Name Waidmannsbach, auf einen alten Bestand mit Weiden zurück.
Wichernstraße
Dem evangelischen Theologen Hinrich Wichern (1808 bis 1881) lag die Verbesserung der
Lebensumstände der einfachen Menschen sehr am Herzen. Er gründete 1833 das so genannte
„Rauhe Haus“ und gab den Anstoß zur Gründung der Inneren Mission der deutschen
evangelischen Kirche. Er war um die Reform der Gefängnisse bemüht und lenkte das
Augenmerk seiner Zeitgenossen immer wieder auf die soziale Frage.
Wiesweiherweg
1515 bis 1517 wurde zur Stadtbefestigung, zusätzlich zur Stadtmauer, rings um den Hügel der
Neustadt ein Weiher angelegt. Dieser Weiher sollte feindliche Angriffe auf die Stadt
erschweren. Die Stadt ragte, wie auf einer Insel, aus dem sie umgebenden Wasser hervor. Bei
der Anlage des Weihers gingen 35 Tagwerk fruchtbares Ackerland verloren.
1577 wurden die Weiher wieder trockengelegt, da sich im Zweiten Markgrafenkrieg
herausstellte, dass er keinen ausreichenden Schutz für die Stadt bot. Nach der Trockenlegung
blieben mehrere Wassergräben erhalten, darunter der Stadtgraben und der Mittlere Graben,
der durch den Wiesweiher floss. So konnte der Weiher im Falle eines Falles wieder aufgestaut
werden.
Ein Wolkenbruch verstopfte durch mitgeführtes Treibgut die Stadtgraben- und die
Dammbrücke im August 1901. Dadurch staute sich das Wasser rings um die Neustadt wieder