Page 24 - StraßennamenPegnitz
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Kellerstraße
Während des Dritten Reiches Lüderitzstraße, danach Umbenennung in Kellerstraße (siehe
Loheplatz). Gottfried Keller wurde 1819 in Zürich geboren, wo er 1890 auch verstarb. Zunächst
war Keller Landschaftsmaler, widmete sich später aber der Schriftstellerei. Als Vertreter des
Realismus verfasste er überwiegend Novellen, die auch einen erzieherischen Charakter haben
sollten. Die Kellerstraße war eine der ersten Straßen in der Lohesiedlung.
Kettelerstraße
Klemens Emanuel Freiherr von Ketteler wurde 1811 geboren und 1850 zum Bischof von Mainz
geweiht. Als Reichstagsabgeordneter setzte er sich für die Rechte der Kirchen ein. Er übte auf
die Sozialpolitik der damaligen Zeit einen großen Einfluss aus.
Wie die St. Joseph Straße wurde die Kettelerstraße auf Betreiben des katholischen Geistlichen
Pfarrer Dr. Vogl von der Kettelerstiftung gebaut, um die nach dem Krieg herrschende
Wohnungsnot zu lindern. Die Wohnungen konnten 1953 bezogen werden.
Kettengasse
Die Bezeichnung „Kettengasse“ kommt bereits 1483 und 1486 in den markgräflichen
Lehenbüchern vor.
Der Name geht auf den Kettenbrunnen zurück, der bis zum Bau einer Wasserleitung die
Altstadt mit Wasser versorgte. In Urkunden aus dem Jahr 1722 heißt der in der Kettengasse
befindliche Brunnen schon der „so genannte“ Kettenbrunnen. Das lässt darauf schließen, dass
der Brunnen zu diesem Zeitpunkt schon in einen Brunnen mit Pumpe umgebaut worden war.
Der Brunnen befand sich östlich der Hausnummer 9.
Nachdem die Wasserleitung in der Altstadt gebaut worden war, wurde der Brunnen
aufgelassen und sein Pumpwerk im Jahr 1913 für 30 Mark verkauft.
Kleiner Johannes
Im April 1914 bis zum Kriegsausbruch Anfang August gab es die ersten Abbauversuche. Dann
wurde der Betrieb stillgelegt. 1916 betrug die Monatsförderung 800 bis 1000 Tonnen. 1923
wurde die Förderung wieder eingestellt da der Bergbau nicht rentabel war. 1935 wurde die
Förderung wieder aufgenommen. Die endgültige Stilllegung des Bergwerks erfolgte Ende
Dezember 1967. Insgesamt wurden in der Zeche 12 Millionen Tonnen Erz gefördert.
Kleiststraße
Die Kleiststraße ist eine der jüngsten Straßen in der Stadt Pegnitz und befindet sich auf dem
Gelände des so genannten Flutgrabens in der Lohesiedlung.
Bei starkem Regen konnte es vorkommen, dass aus dem Gebiet unterhalb von
Nemschenreuth / Neudorf Oberflächenwasser Richtung Lohesiedlung floss und, wenn auch
selten, große Schäden anrichtete. Um das Wasser zu kanalisieren wurde zwischen der
Ganghofer- und der Schubartstraße ein Graben angelegt. Mit dem Ausbau der Kanalisation
und der Erschließung des Gebiets westlich des Flutgrabens verschwand die Gefahr und der
Flutgraben wurde zur Bebauung freigegeben.