Page 21 - StraßennamenPegnitz
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Mit der Errichtung der Neustadt verlor die Altstadt immer an Bedeutung. Eine geraume Zeit
               lang war sie kaum bewohnt. Erst als sich Kleingütler und Köbler in der Altstadt niederließen
               und die „Neustädter“ ihre Scheunen in der Altenstadt bauten (wegen der großen Brandgefahr
               war der Bau von landwirtschaftlichen Gebäuden in der Neustadt verboten) kehrte Leben in
               die Altenstadt zurück. Obwohl Pegnitz zur Stadt erhoben worden war, war das Leben dörflich
               geprägt.  Fast  alle  Pegnitzer  Bürger  waren  darauf  angewiesen,  zur  Sicherung  ihres
               Lebensunterhaltes  ein  Handwerk  auszuüben  oder  eine  Landwirtschaft  zu  betreiben.  Die
               Häuser der Hauptstraße mussten zum Wohnen und zum Broterwerb dienen. Entsprechend
               war  die  Bauweise.  Nach  vorne  zur  Hauptstraße  hin  hatten  die  Häuser  einen  ebenerdigen
               Eingang, der rückwertige Eingang Richtung Rosengasse bzw. Brauhausgasse lag auf einem
               tieferen Niveau. Durch diese rückwertigen Eingänge in den Kellergeschossen wurde das Vieh
               ins  Haus  getrieben,  da  sich  die  Ställe  in  den  Kellern  befanden.  Diese  mehrstöckigen
               Kellergewölbe sind heute noch vorhanden.
               Mittelpunkt  der  Hauptstraße  ist  das  Alte  Rathaus.  Heute  beherbergt  es  Teile  der
               Stadtverwaltung  und  den  Sitzungssaal  des  Stadtrates.  Ursprünglich  war  aber  nur  das
               Dachgeschoss für die Verwaltung der Stadt vorgesehen. Im ersten Stock befand sich ein großer
               Tanzsaal und im Erdgeschoß die Fleischbänke, an denen die Pegnitzer Metzger und Bäcker ihre
               Waren  verkaufen  mussten,  damit  ein  hygienischer  Umgang  mit  den  Lebensmittel
               gewährleistet war. Am westlichen Ende der Hauptstraße stand das Nürnberger Stadttor, am
               östlichen Ende das Bayreuther Tor. Beide Tore wurden bereits im 19. Jahrhundert abgerissen.
               1933 wurde die Hauptstraße in Hindenburgstraße umbenannt, 1945 erhielt die Straße ihren
               ursprünglichen Namen zurück.

               Haydnstraße

               Joseph Haydn wurde 1732 geboren. Zunächst war er bei verschiedenen Adligen in Stellung
               und unternahm ausgedehnte Konzertreisen. Auf einer dieser Reisen lernte er Georg Friedrich
               Händel  kennen,  dessen  Musik  ihn  zu  seinen  Oratorien  anregte.  Zu  Haydns  bekanntesten
               Werken zählt „Die Schöpfung“. 1809 verstarb Haydn in Wien.

               Heinestraße

               1797 wurde der Journalist und Schriftsteller Heinrich Heine in Düsseldorf geboren. Heine war
               Wegbereiter  eines  zeitkritischen  Journalismus  und  des  modernen  Feuilletons.  Als
               Berichterstatter  der  Augsburger  „Allgemeinen  Zeitung“  verstand  er  sich  als  Vermittler
               zwischen Frankreich und Deutschland. Nach langer Krankheit verstarb Heine 1856 in Paris.
               Ursprünglich trug die Straße den Namen Kamerunstraße. Als 1938 die Lohesiedlung angelegt
               wurde,  wurden  die  Straßen  nach  ehemaligen  deutschen  Kolonien  und  deutschen
               Afrikaforscher  benannt.  Das  brachte  der  Lohesiedlung  im  Volksmund  den  Spitznamen
               Kleinafrika ein.
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