Page 16 - StraßennamenPegnitz
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Ernst-Böhm-Weg
Der Pegnitzer Hauptlehrer Ernst Böhm schrieb zusammen mit seinen Brüdern Karl und Max
das Heimatspiel „Hans Muffel“, das am 11. Juli 1926 auf dem Schlossberg uraufgeführt wurde.
Die „Hans-Muffel-Spiele“ waren ein ehrgeiziges Unternehmen der Brüder Böhm und einiger
Pegnitzer Bürger. Mit den durchaus aufgezogenen Spielen sollte Pegnitz zumindest in
Oberfranken einen großen Bekanntheitsgrad erreichen und der Fremdenverkehr angekurbelt
werden. Für die Spiele wurde eigens ein Festspielverein gegründet, Kostüme und Musiker
wurden von auswärtigen Bühnen (zum Teil aus Dresden) ausgeliehen und für die ersten
Aufführungen eigens ein Sonderzug aus Nürnberg eingesetzt.
Das Unternehmen Muffel-Spiele stand aber von Anfang an unter einem ungünstigen Stern.
Dem Sonderzug entstiegen nur 16 Personen. In den ersten beiden Jahren war das Wetter so
schlecht und so regnerisch, dass auch den motiviertesten Mitspielern die Lust verloren ging.
Erst im Jahr 1977 fand in der Christian-Sammet-Halle (wetterunabhängige) Neuinszenierung
statt.
Färbersecke
1946 erhielt die „Fuhre um den Hundskopf“ (Kamelfelsen) den Namen Färbersecke. Im Raum
Pegnitz gibt es verschiedene Lagerstätten von Farberde. Unter anderem wurde nordöstlich
von Nemschenreuth Farberde abgebaut. So auch in der Nähe des Kamelfelsens.
Friedhofweg
Beginnend bei der Hausnummer 12 in der Nürnberger Straße, dem ehemaligen Pflaums
Posthotel, führt der Weg zum Neuen Friedhof. Die Anlage des Neuen Friedhofes wurde
erforderlich, da auf Grund des starken Bevölkerungszuwachses nach dem Zweiten Weltkrieg
der Alte Friedhof zu klein geworden war.
Friedrich-Ebert-Straße
Friedrich Ebert wurde in Heidelberg geboren. Ab 1893 hatte er verschiedene Ämter und
Funktionen in der SPD inne und war ab 1916 einer der Vorsitzenden der Reichstagsfraktion
der SPD. Als am 9. November der deutsche Kaiser abdankte, proklamierte Philipp
Scheidemann die Weimarer Republik und Ebert übernahm die Geschäfte des Reichskanzlers.
1919 wurde er zum Präsidenten der Weimarer Republik gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu
seinem Tod inne.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand in Pegnitz eine große Wohnungsnot. Auswärtige
Arbeiter zogen wegen der Eröffnung des Bergwerks und der Gründung der AMAG-Hilpert-
Hütte in Pegnitz zu. Den Arbeitern fehlte jedoch das Geld, Wohnungen zu kaufen oder zu
bauen. So schlossen sie sich zur Baugenossenschaft Pegnitz zusammen. Mit den
Mitgliedsbeiträgen wurden die ersten Wohnungen in der Friedrich-Ebert-Straße gebaut. Sie
konnten 1920 bezogen werden. Bereits unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung 1933 wurde
die Friedrich-Ebert-Straße in Adolf-Hitler-Straße umbenannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Amerikanern für die Straße der Flurname „Im
Selbstgewächs“ verwendet. 1946 erfolgte die Rückbenennung in Friedrich-Ebert-Straße.