Page 12 - StraßennamenPegnitz
P. 12
Bergwerkstraße
Die erste urkundliche Erwähnung des Bergbaus in Pegnitz finden sich bereits im 13.
Jahrhundert. Der Abbau von Erz auf dem Arzberg ist für das 15. Jahrhundert urkundlich belegt.
Außerdem stand ausreichend Holz und Wasserkraft zur Verfügung, so dass in und um Pegnitz
viele Hammerwerke betrieben werden konnten. Um 1414 residierte in Pegnitz das
Hammerherrengeschlecht der von der Grün. Ihr abgebranntes Hammerherrenschloß stand
am Säumarkt, das Gasthaus Ponfick, Hauptstraße 2.
Bereits am Ende des 17. Jahrhunderts brach die Bergbau- und Hüttentradition für 100 Jahre
ab und wurde erst wiederbelebt als am Ende des 18. Jahrhunderts die Zeche Hainbronner
Glück bei der Jean-Paul-Straße entstand. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte im Norden von
Pegnitz die Zeche Kleiner Johannes. Während des 1. Weltkriegs wurden täglich bis zu 500
Tonnen Erz aus dem Bergwerk gefördert. 1923 musste der Bergbau aus Kostengründen wieder
eingestellt werden, wurde aber 1935 bis 1967 wieder aufgenommen. Am 30. 12. 1967 verließ
der letzte Zug mit Eisenerz den Bahnhof Pegnitz.
Blumenstraße
Die Häuser in der Blumenstraße entstanden zu Beginn der 50er Jahre unter den
Bürgermeistern Ernst Mellinghoff und Christian Sammet. Die beiden Bürgermeister schufen
im Rahmen des staatlichen Barackenauflösungsprogramms Wohnraum zur Linderung der
Wohnungsnot, die in Pegnitz durch den Zuzug der Flüchtlinge ausgelöst wurde.
Böheimstein
Im Jahr 918 wurde vermutlich die erste Burg auf dem Pegnitzer Brunnberg gebaut. Dabei
dürfte es sich um eine Befestigung aus Holz gehandelt haben, aus der sich im Lauf der
Jahrhunderte eine einfache Wehranlage entwickelte.
Die Herrschaft über die Burg wechselte mehrfach. 1357 kaufte der böhmische Kaiser Karl IV.
die Stadt Pegnitz mit der Burg auf dem Schlossberg von den Leuchtenbergern. Er verstärkte
die Burganlage, nannte die Burg nach seiner böhmischen Heimat „Böheimstein“ und verlieh
der Stadt die Stadtrechte. Kaiser Karl IV. war bestrebt, eine Verbindung zwischen seinem
Stammland Böhmen und dem übrigen Reich herzustellen, indem er die heutige
nordbayerische Region wirtschaftlich stärkte. Unter seiner Regentschaft kam es zu zahlreichen
Stadterhebungen und dem Bau vieler Burgen. Während Karl IV. mit seinen Bemühungen Erfolg
hatte, geriet bereits sein Sohn Wenzel in finanzielle Schwierigkeiten und musste u.a. die Burg
und Stadt Pegnitz verpfänden. Über mehrere Unterverpfändungen kam Pegnitz 1402 in das
Eigentum der Nürnberger Burggrafen und damit unter die Herrschaft der Hohenzollern. Die
Stadt Pegnitz wurde in den Kriegen des Mittelalters wiederholt geplündert und zerstört, aber
die Burg selbst überstand die Hussiteneinfälle, den ersten Markgrafenkrieg und den
Fürstenkrieg unbeschädigt. Erst im zweiten Markgrafenkrieg wurde die Burg von den
Nürnbergern eingenommen und geschliffen. Am 27. Juni ergab sich die Besatzung der Burg
nach tagelanger Belagerung den Nürnberger Soldaten.