Page 14 - StraßennamenPegnitz
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Flinderer  geht  wahrscheinlich  auf  das  Flattern der  Zweige  vor  den  ausschankberechtigten
               Gastwirtschaften zurück. Das Flindern überdauerte viele Jahrhunderte und erst zu Beginn des
               20.  Jahrhunderts  ließ  die  Bereitschaft  zur  Teilnahme  am  Flinderer  nach.  Daher  fasste  der
               Stadtrat 1923 den Beschluss, dass derjenige sein Recht zum Flindern verliert, der drei Jahre
               aussetzt.  Wie  bereits  erwähnt  standen  in  der  Brauhausgasse  die  beiden  städtischen
               Brauhäuser. Das größere der beiden Brauhäuser wurde bis 1913 benutzt und dann durch den
               Neubau ‚Am Buchauer Berg‘ ersetzt.
               Als  1915  oder  1916  in  Pegnitz  die  Elektrizität  eingeführt  wurde,  stand  die  Anlage  zur
               Stromerzeugung im Alten Brauhaus in der Brauhausgasse.
               Bei der Verlegung der neuen Kanalisation wurde 1979 ein ca. 20 m langes Mauerstück aus
               Bruchsteinquadern ausgegraben. Die Vermutung, dass es sich bei der Mauer um ein Stück der
               alten Stadtmauer handelte lag nah. Nach einer Untersuchung durch den Kreisheimatpfleger
               wurde die Mauer wieder zugeschüttet.

               Brunnenäcker

               Auf dem Gebiet westlich der Lohesiedlung entsprang ein Brunnen, dessen Wasser früher dem
               Fischlhof und den Bewohnern von Nemschenreuth diente. Jetzt speist das Wasser ein kleines
               Biotop. Dieses Biotop wurde von Helmut Watzke, einem Mitglied des Bundes Naturschutz
               angelegt und war noch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vorhanden. Der Brunnen
               versiegte  wegen  des  Sandabbaus  und  der  Errichtung  des  Gewerbegebiets  und  dadurch
               verschwand  auch  das  Biotop.            Vor  der  Bebauung  befand  sich  auf  dem  Gelände  der
               Fußballplatz des „SV Glück-Auf Pegnitz“. In der Nähe des Platzes stand kein Gebäude mit
               Duschen und Umkleidekabinen zur Verfügung und so mussten die Spieler den weiten Weg in
               das Vereinsheim, der „Glückauf Gaststätte“ am Loheplatz auf sich nehmen, um sich umziehen
               zu  können.  Mit  dem  Bau  der  Verbandsschule  wurde  der  Sportplatz  auf  das  Schulgelände
               verlegt.

               Comeniusstraße

               Johann  Amos  Comenius  lebte  von  1592  bis  1670.  Er  war  Bischof  der  böhmischen
               Brudergemeinde in Polen und arbeitete als Lehrer.

               Cranachstraße
               Lukas  Cranach  der  Ältere  wurde 1472  in  der  oberfränkischen  Stadt  Kronach  geboren  und
               benannte sich nach seiner Heimatstadt. Im Anschluss an seine Wanderjahre ließ er sich 1504
               in Wittenberg nieder. Er war ein enger Freund Martin Luthers und einer der bedeutendsten
               Maler der Reformation. Cranach wurde mehrfach zum Ratsherrn und Bürgermeister gewählt
               und galt als der reichste Bürger der Stadt.
               Lukas  Cranach  der  Ältere  starb  1553  in  Weimar.  Sein  Sohn  Lukas  Cranach  der  Jüngere
               arbeitete Zeit seines Lebens in der Werkstatt seines Vaters und starb 1586 in Weimar.
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