Page 11 - StraßennamenPegnitz
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für  den  Grundstücksankauf  zu  hoch,  so  dass  das  Projekt  aufgegeben  werden  musste.  Ein
               weiterer Versuch zum Bau der Unterführung scheiterte in den Jahren 1905 bis 1907 ebenfalls
               an den Kosten für den Grunderwerb.
               1910  ereignete  sich  dann  ein  Zugunglück,  bei  dem  eine  Person  getötet  und  eine  weitere
               Person  schwer  verletzt  wurde.  Daraufhin  wurden  die  Bemühungen  zur  Sicherung  des
               Bahnüberganges vorangetrieben. Jedoch hatte es sich bei dem Jahrhunderthochwasser von
               1909 herausgestellt, dass der Bau einer Unterführung vor allem für den Fahrzeugverkehr nicht
               sinnvoll  wäre.  So  wurde  die  Unterführung  nur  für  die  Fußgänger  gebaut.  Für  den
               Fahrzeugverkehr  wurde  eine  Überführung  (die  heutige  Bahnhofstraße)  gebaut.  Die
               Einweihung der neuen Straße und der Unterführung fand am 19. Mai 1913 statt.
               Der weite Bogen, in dem die Bahnhofstraße auf den Bahnhof zuführt, dürfte zum einen durch
               die damalige Grundstücksituation und zum anderen durch geographische Voraussetzungen
               bedingt  sein.  Das  Bahnhofsgebäude  selbst  stammt  aus  dem  Jahr  1875,  der  erste
               fahrplanmäßige Zug hielt in Pegnitz am 15. Juli 1877.
               Am Bahnhofsteig befand sich das Pegnitzer Amtsgericht, eine Zweigstelle des Amtsgerichts
               Bayreuth.
               Da die neue Straße bei der Einführung der Straßennamen die Bezeichnung Bahnhofstraße
               erhielt, musste der alte Weg einen anderen Namen erhalten. Da es sich nur noch um einen
               Fußweg handelt, wurde der Weg „Bahnhofsteig“ genannt. 1946 Stellte Franz Trautner, der
               Vorsteher  des  Forstamtes,  den  der  Name  „-steig“  störte,  den  Antrag  den  Bahnhofsteig
               umzubenennen  und  einen  Namen  zu  vergeben,  mit  dem  sich  die  Pegnitzer  besser
               identifizieren  könnten.  Er  schlug  den  Namen  „Pfragnerei“  (altertümliches  Wort  für
               Lebensmittelgeschäft  –  am  Bahnhofsteig  befand  sich  der  Kolonialwarenladen  der  Familie
               Götz) und „Pfaffenbrunnen“ vor. Beide Vorschläge wurden von der Stadt abgelehnt.

               Bayreuther Straße

               Anfang des Jahres 1926 wurde, u.a. zur Beschäftigung von Arbeitslosen, die Straße von Pegnitz
               nach Buchau und Zips angelegt. Mit dem Bau dieser Straße umging man den steilen Zipser
               Berg  (10  –  12  %  Steigung),  der  damals  die  einzige  Verbindung  zwischen  Pegnitz  und  Zips
               darstellte. Die Länge der Neubaustrecke betrug 5,9 km und erhielt im Bereich der Stadt Pegnitz
               den Namen Bayreuther Straße.

               Beethovenstraße

               Ludwig  van  Beethoven  wurde  1770  in  Bonn  geboren.  Er  entstammte  einer  alten
               Musikerfamilie. Nachdem ihn zunächst sein Vater und verschiedene Musiker unterrichteten,
               wurde Beethoven Schüler von Haydn und Salieri, dem Gegenspieler Mozarts. Bereits 1795
               traten die ersten Anzeichen eines Ohrenleidens auf, das bis 1819 zur völligen Ertaubung des
               Musikers  führte.  Beethoven  komponierte  Lieder  und  Opern  (Fidelio),  am  bekanntesten
               wurden jedoch seine Sinfonien. Er starb 1827 in Wien.
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