Page 6 - StraßennamenPegnitz
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Am Buchauer Berg
Der Buchauer Berg ist der lang gezogene Bergrücken zwischen Pegnitz und Buchau. Ihm
entsprangen zahlreiche Quellen, die in den nördlich der Brauhausgasse gelegenen Erlweiher
flossen und später als 1932/33 das Pegnitzer Freibad gebaut wurde auch noch das Bad mit
Wasser versorgten. Diese Quellen versiegten jedoch mit dem Beginn des Bergbaus am
Buchauer Berg. Die Straße ist der Anfang eines bequemen Fußweges nach Buchau. Oberhalb
der Straße liegt das Gelände des 1. FC Pegnitz und entlang der Straße befinden sich die beiden
Pegnitzer Brauereien Jura-Bräu und Böheim-Bier.
Die heutige Straße „Am Buchauer Berg“ erhielt ihren Namen wohl schon 1926. Gegen den
Willen der Anwohner wurde 1947, als die Bebauung am Buchauer Berg immer umfangreicher
wurde und Straßennamen eingeführt werden mussten, die Straße „Am Buchauer Berg“ in
„Brauhausstraße“ umbenannt. Die Straße entlang des Steinbruchs erhielt dafür den Namen
„Am Buchauer Berg“ und die „Straße oberhalb der Pegnitzquelle“ wurde „Am Brunnberg“
benannt. 1948 hatten die Anwohner mit ihren Protesten gegen die Umbenennung Erfolg und
die Straße erhielt ihren ursprünglichen Namen zurück. Aus den Unterlagen des Stadtarchivs
ist zu entnehmen, dass dies kein Problem darstellte, da die alten Straßenschilder noch
vorhanden waren.
Damit hatten die Straßen auf dem Bucher Berg im Laufe der Zeit folgende Namen:
1926: Am Buchauer Berg.
1947: Brauhausstraße, Am Buchauer Berg, Am Brunnberg.
1948 bis heute: Am Buchauer Berg, Zum Steinbruch, Am Brunnberg.
Am Kellerberg
Als Keller wurden in Franken oft natürliche Höhlen oder in den Fels gehauene Räume zur
Lagerung von Lebensmitteln, vor allem Bier, bezeichnet. „Großer Keller“ war einer der
Flurnamen für den Bereich östlich der Bahnlinie, in den der Weißgerber Johann Weißmüller
einen großen Keller schlagen ließ, „worinnen man über 100 Eymer Bier legen und im heißesten
Sommer einen kühlen Trunk haben kann“ (Chronik von Heinrich Bauer). Beim Bau der
Bahnlinie von Nürnberg nach Bayreuth musste der Eingang des Kellers von der West- auf die
Nordseite des Berges verlegt werden. Der Flurname Großer Keller wurde als Name für die
gesamte Siedlung und für den Straßennamen übernommen. Über dem Keller wurde in den
zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Halle gebaut, die als „Stempelhalle“
bezeichnet wurde. Hier konnten die Arbeitslosen der Stadt in wöchentlichem Rhythmus ein
paar Mark abholen. Dieses Geld reichte aber kaum zum Lebensunterhalt aus.
Als 1938 die Reichswerke Hermann Göring das Pegnitzer Bergwerk übernahmen, wurde neben
den Wohnungen für die Arbeiter (sie entstanden in der Lohesiedlung) auch Wohnraum für die
leitenden Angestellten benötigt. Diese Wohnungen sollten sowohl in der Nähe der Stadt als
auch in der Nähe des Bergwerks sein. Hierfür erschien das Gebiet auf dem Kellerberg ideal.
Zur Durchsetzung der Pläne zwang man den ehemaligen Bürgermeister von Pegnitz, den
Sozialdemokraten Hans Gentner, Teile seines landwirtschaftlichen Anwesens auf dem
Kellerberg gegen ein geringes Entgelt zu verkaufen. In der Straße „Am Kellerberg“ wurden die
lang gestreckten Häuser im typischen Stil von Bergwerkswohnungen gebaut. Heute befinden
sich die Häuser in Privatbesitz und wurden zum Teil um- und ausgebaut.