Page 90 - Amag-KSB-Pegnitz 2020
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6.3.2 Die „Goldenen Zwanziger“
Ungeachtet hektischer Konjunkturbewegungen gab es zwischen 1924 und 1929 in
Deutschland einen beträchtlichen Wirtschaftsaufschwung. Vor allem die elektrotech-
nische, chemische und optische Industrie wurden zu Zugpferden, und neue Wirt-
schaftszweige wie Automobil- und Flugzeugbau, Messing-, Aluminium- und Kunst-
seidenherstellung, Film und Rundfunk entwickelten sich rasch. Über Neuentwicklun-
gen bei Armaturen und Metalllegierungen nahm die Amag an diesen „Goldenen
Zwanzigern“ teil. 234
Mit der Einrichtung eines Labors für die
Werkstoffprüfung konnte die verspro-
chene Gussqualität kontrolliert werden
(Abb. 60). 1926 bot das Werk ein lü-
ckenloses Programm für die chemi-
sche Industrie an und erreichte über
die Zusammenarbeit mit der Firma
Krupp bei Pumpen aus säurefesten
Gusslegierungen in einigen Segmen-
ten die Marktführerschaft.
Abb. 60: Das erste Labor für die Kontrolle der
Parallel dazu änderte sich die Ferti- Gießerei-Erzeugnisse 1920.
Quelle: Mitarbeiterzeitschrift KSB-Post 1-2, 1964, 15.
gungstechnik. Die in Abb. 61 erkenn-
Abb. 61: Großdreherei der Amag um 1920.
Quelle: KSB AG.
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Vgl. Gert von Klass, 100 Jahre, 44, 49. Die Preisliste der Abb. 59 bezieht sich auf eine solche im
Jahr 1922 patentierte säurefeste Gusslegierung. 1921 gelang die Panzerung der Dichtflächen bei
Hochdruckarmaturen durch Aufschweißen von Chromnickelstahl, und 1928 wurde der bisher übliche
Ventilsitzring durch einen aus dem Gehäusematerial kragenartig herausgearbeiteten Sitz ersetzt.