Page 89 - Amag-KSB-Pegnitz 2020
P. 89
81
schnitt 30 Prozent und mehr unter den Vorkriegslöhnen lagen.“ 233 Der Preis für ein
Pfund Brot „sank“ nach dem Kürzen um zwölf Nullen von 230 Milliarden Mark auf 23
Pfennige und lag damit über dem Vorkriegsniveau (vgl. Anhang 13). Gesunkene
Löhne und höhere Preise zeigen die weit verbreitete materielle Not.
Abb. 59: Preisliste aus dem Beginn der Inflationszeit. Die angebotenen Armaturen
bestehen aus einer von der Amag entwickelten und zum Patent angemeldeten
säurebeständigen Metalllegierung.
Quelle: Otto H. Schiele, Die goldene Mitte II, 68.
233
Fritz Opel und und Dieter Schneider: Fünfundsiebzig Jahre Industriegewerkschaft 1891 bis 1966,
248.
Mit der Währungsreform kehrte man zum Wert der Goldmark von 1913 zurück: 1 Goldmark = 1/2790
kg Feingold = 10/42 US-Dollar, also 1 Dollar = 4,20 Mark. Der Stundenlohn von 680 Milliarden
10
[68*10 ] Papiermark hätte bei Anwendung des Abwertungsfaktors 0,68 Rentenmark ergeben
12
10
[68*10 /10 = 0,68] statt nur 0,45. 1913 lag der Stundenlohn eines Facharbeiters bei 0,66 Mark, vgl.
Abschnitt 3.4. Während der Inflation war die Goldmark eine Rechnungseinheit, kein Zahlungsmittel.
1924 beendete die neue Reichsmark das Nebeneinander von Rentenmark und Goldmark.