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und die Wasserversorgung. In diesem Schreiben teilt er aber auch mit, dass der
von der Firma Reindl versprochene zügige Druck ins Stocken geraten ist. Bis zu
diesem Zeitpunkt hatte der Autor erst neun Korrekturbogen erhalten, das heißt
etwa ein Siebtel des voraussichtlichen Umfangs. Für die Korrektur hatte er
jeweils das Wochenende zur Verfügung, da ihm die Fahnen erst am Samstag
zugestellt worden sind. Die eingetretene Verzögerung lag an der vorrangigen
Herstellung von Schulbüchern für das neue Schuljahr und an der
zeitaufwendigen Anfertigung der „Druckstöcke“ für das neue Bildmaterial.
Am 3. Juni 1938 waren 300 Seiten im Umbruch hergestellt und nach
energischer Intervention von Heinrich Bauer sagte die Druckereileitung zu, pro
Woche 70 Seiten zu setzen, Mitte Juni war der bereinigte Druck bis Seite 256
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gediehen.
Am 20. Juni 1938 konnte die Stadtverwaltung die Vorausbestellung von
annähernd 300 Exemplaren melden und gleichzeitig Planskizzen zu öffentlichen
Gebäuden wie weitere Informationen über städtebauliche und bevölkerungs-
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statistische Veränderungen nach Bamberg übermitteln.
Nachdem sich der Lorenz Spindler Verlag in Nürnberg für den Vertrieb
der Chronik beworben hatte, riet Heinrich Bauer im Hinblick auf den erweiter-
ten zweiten Teil der neuen Chronik, der sich näher mit Pegnitz beschäftigt, zu
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einem Vertrieb durch die Stadtverwaltung oder die Pegnitzer Sparkasse. Die
regionalgeschichtliche Darstellung im ersten Teil der ersten Auflage im Kontext
der „grossen Weltereignisse“ hat nach dem Verfasser zum raschen Absatz der
Erstfassung geführt, weil das Buch vor allem vom Bamberger Staatsarchiv den
Ortschronisten als „Muster“ empfohlen worden sei. Außerdem war nun die nur
am Ausgleich der Selbstkosten interessierte Stadtverwaltung bereits der ausge-
wiesene Vertragspartner für den Verlag der Neuauflage. Beim Vertrieb des
Werkes durch eine auswärtige Buchhandlung müsste mit einem Aufschlag von
33 % gerechnet werden, den entweder die Stadt oder der Einzelbezieher zu
übernehmen hätte. Nach diesem Votum betrachtete es die Stadtverwaltung als
„Auszeichnung und ihre Ehrensache“, auch für den Vertrieb verantwortlich zu
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zeichnen.
Am 14. September 1938 bittet Heinrich Bauer – „da sich das Werk seiner
Vollendung nähert“ – um letzte Ergänzung zum Häuserverzeichnis. Der Vor-
schlag von Rechtsrat Stoer/Feucht, der Chronik sowohl einen Plan des
Pegnitzer Stadtgebietes wie eine Karte des Pegnitzer Bezirkes beizulegen, wurde
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letztlich wegen der zu erwarteten Mehrkosten verworfen.
21 Schreiben von Heinrich Bauer an StV Pegnitz vom 14. 6. 1938; am 23. Juni wurde
die zweite Teilrechnung über 1000 RM fällig.
22 Für September 1938 konnte mit einer Bevölkerungszahl von 4000 Einwohnern
gerechnet werden.
23 Brief Heinrich Bauer an StV Pegnitz vom 10. 7. 1938.
24 Schreiben StV Pegnitz an Heinrich Bauer vom 15. 7. 1938.
25 Nach Auskunft des Bayerischen Landesvermessungsamtes/München vom 24. 9. 1938
würden 100 Abdrucke des Pegnitzer Stadtplans 45 RM kosten, 100 Karten des Pegnitzer
Bezirks im Maßstab 1:100.000 jedoch 80 RM (Schreiben an Heinrich Bauer).
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