Page 9 - Dr.Wolf 2008
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und die Wasserversorgung. In diesem Schreiben teilt er aber auch mit, dass der
                     von der Firma Reindl versprochene zügige Druck ins Stocken geraten ist. Bis zu
                     diesem Zeitpunkt hatte der Autor erst neun Korrekturbogen erhalten, das heißt
                     etwa  ein  Siebtel  des  voraussichtlichen  Umfangs.  Für  die  Korrektur  hatte  er
                     jeweils  das  Wochenende  zur  Verfügung, da  ihm  die  Fahnen  erst  am  Samstag
                     zugestellt worden sind. Die eingetretene Verzögerung lag an der vorrangigen
                     Herstellung  von  Schulbüchern  für  das  neue  Schuljahr  und  an  der
                     zeitaufwendigen Anfertigung der „Druckstöcke“ für das neue Bildmaterial.
                            Am  3.  Juni  1938  waren  300  Seiten  im  Umbruch  hergestellt  und  nach
                     energischer Intervention von Heinrich Bauer sagte die Druckereileitung zu, pro
                     Woche 70 Seiten zu setzen, Mitte Juni war der bereinigte Druck bis Seite 256
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                     gediehen.
                            Am 20. Juni 1938 konnte die Stadtverwaltung die Vorausbestellung von
                     annähernd 300 Exemplaren melden und gleichzeitig Planskizzen zu öffentlichen
                     Gebäuden  wie  weitere  Informationen  über  städtebauliche  und  bevölkerungs-
                                                                                    22
                     statistische Veränderungen nach Bamberg übermitteln.
                            Nachdem sich der Lorenz Spindler Verlag in Nürnberg für den Vertrieb
                     der Chronik beworben hatte, riet Heinrich Bauer im Hinblick auf den erweiter-
                     ten zweiten Teil der neuen Chronik, der sich näher mit Pegnitz beschäftigt, zu
                                                                                                         23
                     einem Vertrieb durch die Stadtverwaltung oder die Pegnitzer Sparkasse.   Die
                     regionalgeschichtliche Darstellung im ersten Teil der ersten Auflage im Kontext
                     der „grossen Weltereignisse“ hat nach dem Verfasser zum raschen Absatz der
                     Erstfassung geführt, weil das Buch vor allem vom Bamberger Staatsarchiv den
                     Ortschronisten als „Muster“ empfohlen worden sei. Außerdem war nun die nur
                     am Ausgleich der Selbstkosten interessierte Stadtverwaltung bereits der ausge-
                     wiesene  Vertragspartner  für  den  Verlag  der  Neuauflage.  Beim  Vertrieb  des
                     Werkes durch eine auswärtige Buchhandlung müsste mit einem Aufschlag von
                     33  %  gerechnet  werden,  den  entweder  die  Stadt  oder  der  Einzelbezieher  zu
                     übernehmen hätte. Nach diesem Votum betrachtete es die Stadtverwaltung als
                     „Auszeichnung und ihre Ehrensache“, auch für den Vertrieb verantwortlich zu
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                     zeichnen.
                            Am 14. September 1938 bittet Heinrich Bauer – „da sich das Werk seiner
                     Vollendung  nähert“  –  um  letzte  Ergänzung  zum  Häuserverzeichnis.  Der  Vor-
                     schlag  von  Rechtsrat  Stoer/Feucht,  der  Chronik  sowohl  einen  Plan  des
                     Pegnitzer Stadtgebietes wie eine Karte des Pegnitzer Bezirkes beizulegen, wurde
                                                                                     25
                     letztlich wegen der zu erwarteten Mehrkosten verworfen.


                            21  Schreiben von Heinrich Bauer an StV Pegnitz vom 14. 6. 1938; am 23. Juni wurde
                     die zweite Teilrechnung über 1000 RM fällig.
                            22   Für  September  1938  konnte  mit  einer  Bevölkerungszahl  von  4000  Einwohnern
                     gerechnet werden.
                            23  Brief Heinrich Bauer an StV Pegnitz vom 10. 7. 1938.
                            24  Schreiben StV Pegnitz an Heinrich Bauer vom 15. 7. 1938.
                            25  Nach Auskunft des Bayerischen Landesvermessungsamtes/München vom 24. 9. 1938
                     würden  100  Abdrucke  des  Pegnitzer  Stadtplans  45  RM  kosten,  100  Karten  des  Pegnitzer
                     Bezirks im Maßstab 1:100.000 jedoch 80 RM (Schreiben an Heinrich Bauer).



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