Page 4 - Dr.Wolf 2008
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Signaturen  tragen:  322/00-322/01-322/02.  Die  neuen  Signaturen  werden  erst  im  Lauf  der
          momentanen Neuordnung des Stadtarchivs vergeben.
                 2  Archiv Evang.-Luth.  PfA Pegnitz,  K 8, Taufregister für  Pegnitz  1831 bis  1859, S.
          550/Nr. 71. Das Geburtshaus trug Ende des 18. Jh. Lediglich die Bezeichnung „No. 72“, mit
          Einführung der Straßennamen (Herbst 1926) wurde es in der Hindenburg-Str. 51 lokalisiert
          und  nach  dem  Zweiten  Weltkrieg  in  der  Hauptstr.  51.  In  diesem  stattlichen  Gebäude
          gegenüber dem Alten Rathaus befindet sich heute die Löwen-Apotheke; vgl. Heinrich Bauer,
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          Geschichte der Stadt Pegnitz und des Pegnitzer Bezirks, Bayreuth   1938, S. 788; Gerhard
          Philipp  Wolf  /  Walter  Tausendpfund,  Pegnitz  –  Veldensteiner  Forst.  Geschichtliche
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          Streifzüge,  Erlangen    1987,  S.  527.  Die  beiden  Auflagen  von  Heinrich  Bauers  Chronik
          werden im Folgenden mit „Bauer I“ (1909) und „Bauer II“ (1938) abgekürzt.
                 3  StA  Bamberg,  Bestand  Oberlandesgericht  Bamberg,  Personalakten  K  100/4,  Nr.
          495. Auch die nachfolgenden Daten sind diesem Personalakt entnommen.

                 ……  Bauer  der  Titel  und  Rang  eines  „oberlandesgerichtlichen  Senats-
          präsidenten“ verliehen  – gleichzeitig unter anderem mit Clemens von Loewe-
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          nich in Nürnberg.
                 In seiner letzten dienstlichen Beurteilung durch den Präsidenten des OLG
          Bamberg (März 1924) ist unter anderem zu lesen: „[…] Dienstältestes Mitglied
          des Gerichts, stellvertr. Vorsitzender des ersten Zivilsenats und des Strafsenats,
          Mitglied der Disziplinarkammer, ist immer noch derselbe vorzügliche allseitig
          verwendbare Beamte, der er von Anfang seiner Laufbahn gewesen. Sehr begabt,
          von  ungemein  reichem  Wissen  auf  allen  Gebieten  des  Rechts  und  großer
          Lebenserfahrung,  von  klarem,  sicherem  Blick  für  die  Bedürfnisse  des  Lebens
          und für die Besonderheiten des einzelnen Falls, ist er ein trefflicher, zielsicherer
          Richter wie ein musterhafter Leiter und Berater der mit ihm wirkenden Beamten.
          [….]  Seine  schriftlichen  Arbeiten  sind  musterhaft  in  guter  Sprache  und
          übersichtlicher  Darstellung [….].  Er  ist immer, wenn auch ohne  Schärfe, auf
          Aufrechterhaltung  der  Disziplin  bedacht.  Er  beherrscht  die  Kurzschrift  nach
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          Gabelsberger System. [….]. Gesamturteil: besonders tüchtig. Einstimmig.“
                 Seit 29. September 1891 war Heinrich Bauer mit Anna Pausch verheiratet
          (gest. am 10. Juni 1922), einer Tochter des Pegnitzer Notars Georg Friedrich
          Pausch. Aus dieser Ehe sind zwei Töchter und ein Sohn hervorgegangen, der
          jedoch am 27. September1918 im Alter von 23 Jahren gefallen ist.

                           Korrespondenz mit der Pegnitzer Stadtverwaltung

                 Von  den  verwandtschaftlichen  Beziehungen  Heinrich  Bauers  zu  seiner
          Geburtsstadt abgesehen, zeigt sich der Bamberger Jurist auch nach der Publi-

          kation  der  ersten  Auflage  seiner  Chronik  lebhaft  interessiert  an  den  kommu-
          nalen Entwicklungen in all ihren Facetten – vermehrt in den Jahren nach seiner
          Pensionierung.  In  der  Stadtverwaltung  galt  er  seitdem  als  der  Stadthistoriker
          par excellence, dessen Rat in historischen Angelegenheiten bevorzugt eingeholt
          worden ist.
                 Als 1928 der Stadt Pegnitz von der Ansbacher Buchdruckerei Belzner (mit
          Antiquariat)  die  gedruckte  Leichenpredigt  samt  Lebenslauf  und  Epicedia  von
          Pfarrer Codomann auf den Pegnitzer Oberamtmann Hans Heinrich Kölbel (aus
          dem  Jahre  1681)  und  die  erste  gedruckte  Pegnitzer  Chronik  von  Friedrich

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