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Gerhard Philipp W O L F (2008)
Heinrich Bauer (1857 – 1955)
Von der ersten zur zweiten Auflage seiner Pegnitzer Chronik
Im Jahre 1909 erschien im Pegnitzer Verlag von Max Rixner die bei
Lorenz Ellwanger in Bayreuth gedruckte, 554 Seiten umfassende „Geschichte
der Stadt Pegnitz und des Pegnitzer Bezirks“ von Heinrich Bauer. Fast 30 Jahre
später (1938) erlebte dieses Werk eine um 300 Seiten erweiterte zweite Auflage
– diesmal im Verlag der Stadtverwaltung Pegnitz und gedruckt bei der Buch-
und Kunstdruckerei J. M. Reindl in Bamberg. Hintergründe zum
Entstehungsprozess dieser lange Zeit als Standartwerk für die Geschichte der
östlichen Fränkischen Schweiz geltenden Neuauflage lassen sich Jetzt über den
zufälligen Fund des ausführlichen Briefwechsels zwischen Autor und der
Stadtverwaltung Pegnitz im Stadtarchiv des oberfränkischen Mittelzentrums
erhellen. 1
Zur Person des Autors
Heinrich Bauer wurde am 6. Dezember 1857 (zwischen 5 bis 6 Uhr, also
genau 100 Jahre und eine Stunde früher als der „Abschreiber“ dieses Artikels,)
als erstes Kind des Kaufmanns und Landwehrlieutenants Georg Karl Bauer und
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dessen Ehefrau Margaretha (geb. König) in der Pegnitzer Neustadt geboren.
Der Vater war in den Jahren 1860 bis 1866 Bürgermeister der Stadt Pegnitz.
Über Heinrich Bauers Schul- und Studienzeit liegen uns keine näheren
Informationen vor.
In den Jahren 1881 bis 1885 war er Rechtspraktikant am Bezirksamt und
Amtsgericht Pegnitz sowie am Landgericht Bayreuth und bestand 1884 die
juristische Staatsprüfung mit glänzendem Ergebnis („Hauptnote: II 2/28“).
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Von Oktober 1885 an war er für ein Jahr Sekretär am Amtsgericht
Schillingsfürst, dann von November 1886 bis November 1889 Amtsrichter in
Naila, danach in gleicher Funktion in Kulmbach. Nach dreijähriger Tätigkeit
(1895 – 1898) am Landgericht Aschaffenburg wurde er im März 1898 auf
eigenen Wunsch an das Landgericht Bayreuth versetzt. Ab 1. Februar 1907war
er Rat am Oberlandesgericht (OLG) Bamberg bis zu seiner Pensionierung am 1.
Februar 1926. Mit Wirkung vom 1. November 1921 wurde dem Oberlandes-
gerichtsrat……
1 Diese Korrespondenz ist – neben anderen Schriftstücken im Zusammenhang mit
Absatz und Verkauf der Chronik – auf mehrere Sammelakten verteilt, die folgende alte
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