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                     Wilhelm Anton Layritz „Pegnesiae urbis eiusve tractus historia“ (von 1794)
                     zum Kauf angeboten wurde, war das…..

                            4  Clemens v. Loewenich (1860-1936) war der Vater des Erlanger Kirchenhistorikers
                     Walter  v.  Loewenich  (1903-1992);  s.  dessen  Autobiographie:  „Erlebte  Theologie  –
                     Begegnungen-Erfahrungen-Erwägungen, München 1979, S. 15 f.
                            5   In  Heinrich  Bauers  Personalakt  findet  sich  kein  einziger  Hinweis  auf  seine
                     Verdienste um die Pegnitzer Stadtgeschichte.
                            6  Der 1771 in Bayreuth geb. Layriz wurde bei dieser Arbeit – allerdings unter dem
                     anderslautenden  Titel:  „De  terrarum  quarundam  Nordgoviae,  veteri  Boioariae  pago  ac
                     regno bohemico quondam adscriptam ortu et fatis, earumque accessione ad Burggraviatum
                     Noricum,  huius  incremento  admodum  salutari  atque  proficua.  Specimen  historico
                     diplomaticum“ – am 22. 5. 1794 an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-
                     Universität in  Erlangen promoviert. Diese gelehrte, wegen ihres unübersichtlichen Anmer-
                     kungsteils  und  ihrer  geringen  Detailinformation  über  die  eigentliche  Stadtgeschichte
                     unergiebige Darstellung  – sieht  man vom Abdruck wichtiger Quellentexte ab  –  wurde von
                     Ernst  Michael  Steinruck  ins  Deutsche  übersetzt  und  im  Eigenverlag  hg.,  „Geschichte  der
                     Stadt Pegnitz und auch ihres Landstrichs“, Creußen 2000; Dokumente zum Leben und der
                     akademischen Ausbildung von Layriz ebd., S. 179-213; vgl. Wolf / Tausendpfund (wie Anm.
                     2), S. 247-249. Die ganzfigürige, von Elias Räntz geschaffene Grabplatte für Hans Heinrich
                     Kölbel  befindet  sich  in  der  Vorhalle  der  heutigen  St.  Bartholomäuskirche  zu  Pegnitz;  vgl.
                     Bauer  II.  S.  638  f.  –  Johann  Georg  Codomann  war  von  1675  bis  1690  evang.  Pfarrer  in
                     Pegnitz; Bauer II, S. 643.

                            ….  sachkundige  Urteil  von  Heinrich  Bauer  gefragt.  In  seinem  Antwort-
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                     brief vom 25. Mai 1928   rät er vom Ankauf der beiden antiquarischen Schriften
                     „für  ein  späteres  Stadtmuseum“  mit  folgender  Begründung  ab:  Die  sum-
                     marische,  „auf  keine  Einzelheiten  eingehende“  Geschichte  von  Layriz  ist
                     keineswegs  so  selten,  wie  vom  Antiquariat  angegeben.  In  der  Bibliothek  des
                     Historischen Vereins von Oberfranken (mit Sitz in Bayreuth) sind davon viele
                     Exemplare vorhanden, daher leicht und auch billiger zu beziehen. Andererseits
                     dürfte die Leichenpredigt für den Oberamtmann Kölbel in der Registratur des
                     Pegnitzer  Pfarramts  vorliegen.  Der  Preis  (9,75  Mark)  ist  zwar  relativ  hoch,
                     aber  für  „Liebhaber  solcher Schriften“ angemessen.  Nach  diesem  Votum  sah
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                     Bürgermeister Hans Gentner   vom Erwerb ab.
                            Anfang1931 offerierte das Antiquariat Büchner in Würzburg das „Hand-
                     werksbuch der Leinweber bei Stadt und Amt Pegnitz“ aus dem Jahre 1670 (mit
                     Ergänzungen)  und  übersandte  das  seltene  Exemplar  zur  Ansicht.  Nach
                     Vergleich mit den im Pegnitzer Stadtarchiv vorhandenen Zunftordnungen und
                     der Prüfung dieses Exemplars plädiert Heinrich Bauer schon allein wegen der
                     Qualität  des  vorzüglichen  Ledereinbandes  für  die  Anschaffung. Da  jedoch  an
                     sieben Stellen Blätter fehlen, hält Bauer den Preis von 65 Mark für zu hoch und
                     schlägt als Gegenangebot 40 Mark vor. Auf dieses Gegenangebot ist dann das
                     Würzburger Antiquariat eingegangen.
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                            Der Anstoß zur Neuauflage der längst vergriffenen Pegnitzer Chronik von
                     Heinrich Bauer (Bauer I) ging Ende Dezember 1937 – also kurz nach dem 80.
                     Geburtstag des Chronisten – von der Pegnitzer Stadtverwaltung aus: Bürger-
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                     meister  Wilhelm  Remmel    und  Stadtinspektor  Christian  Sammet    suchten

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