Page 15 - Hauptstrasse
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Hausnummer 47 [früher 70, Hausname: „Rathaus-Wagner“].

                     Ab 1877 gehörte das Haus dem Wagner Nikolaus Heinrich Engelhardt, der sein
                     Gewerbe dort bis 1919 betrieb und das Gebäude dann auf seine beiden Söhne,
                     August und Heinrich Engelhardt, überschrieb. Diese führten die Wagnerei bis
                     1963.  In  diesem  Jahre  übergaben  sie  das  Haus  dem  Sohn  von  Heinrich
                     Engelhardt,  Franz  Engelhardt,  der  dort  eine  Schuhmacherei  mit  einem
                     Schuhgeschäft  eröffnete.  1969  wurde  das  Haus  abgerissen  und  ein  Neubau
                     errichtet. Das Schuhgeschäft befindet sich seit 1978 im Besitz der Tochter von
                     Franz Engelhardt, Lina, und deren Mann Alfons Schwenk (mündliche Auskunft
                     erhalten durch Lina Schwenk).

                     Hausnummer 49 u. 51 [früher 71u.72, Hausname: „Güttinger“].

                     Im  Jahre  1893  erbten  die  beiden  Häuser  Georg  Bauer,  der  Sohn  des
                     Kaufmannes  Karl  Bauer.  Das  linke  Haus  (Nummer  49),  das  als  Lager  und
                     Wohnhaus diente, war ein Giebelhäuschen,  das rechte Haus (Nummer 51), in
                     dem  sich  im  Erdgeschoß  der  Laden  von  Georg  Bauer  befand,  war  im
                     französischem Mansardenstil gebaut. Georg Bauer führte den Kolonialwaren-
                     laden „J. G. Bauer“ (bezeichnet nach seinem Großvater Johann Georg Bauer)
                     bis  zum  Jahre  1897.  Dann  übernahm  ihn  seine  Schwester  Auguste,  bis  der
                     Kaufmann Andreas Güttinger 1919 das Geschäft kaufte. Im Jahre 1963 wurden
                     die beiden  kleinen  Häuser  zu  einem großen  Mansardenhaus  zusammengebaut
                     und  der  Laden  wurde  von  seinem  Sohn  Hans  Güttinger  noch  bis  1974
                     weitergeführt. Dann kaufte der Apotheker Fritz Harteis das Haus, in dem sich
                     seit 1975 die „Löwen-Apotheke“ befindet. Seit 1994, mit dem Tod ihres Vaters,
                     führt Inge Kroder die Apotheke weiter. Von 1983 – 1989 befand sich in einer
                     Wohnung, im rechten Teil des Gebäudes, die evangelische Sozialstation. In den
                     oberen  Stockwerken  befinden  sich  Wohnungen  (mündliche  Auskunft  erhalten
                     durch Siegfried Kroder).
                      [Im Haus Nr. 72 wurde am 6. Dezember 1857 der Chronist Heinrich Bauer
                     geboren].

                     2.2. Rechte Straßenseite mit den geraden Hausnummern 22 – 50





                     Hausnummer 22 [früher 31, Hausname: „Bauern-Gerber“].

                     Ab 1881 war der Rotgerber Friedrich Bauer hier ansässig. 1913 übernahm sein
                     Sohn Heinrich Ferdinand das Haus, der bis 1928 als Rotgerber tätig war, und
                     dann  bis  1945  als  Schuhwarenhändler  hier  sein  Geschäft  führte.  Die
                     Landwirtschaft im hinteren Teil des Hauses führte er bis 1953. 1945 eröffnete in
                     dem ehemaligen Schuhgeschäft der Kaufmann Anton Gebhardt sein Geschäft, in
                     dem  er  vor  allem  kleinere  Geschenkartikel  führte.  Von  1950  –  1987  war  der

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