Page 10 - Hauptstrasse
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2. Oberer Marktplatz
2.1. Linke Straßenseite mit den ungeraden Hausnummern 19 – 47
Hausnummer 19 [früher 55, Hausname: „Schnaps-Weber“ o. „Marien-
Apotheke“].
Ab dem Jahre 1862 gehörte das Haus dem Likörverfertiger Heinrich Weber.
1902 übernahm sein Sohn, der Kaufmann Christian Weber das Haus (das seit
der Zeit des Wirkens seines Vaters mit dem Namen „Schnapsweber“ behaftet
ist) und führte bis 1948 einen Spirituosen-, Käse-, und Fischgroßhandel darin.
Dann wurde das Geschäft an seine beiden Söhne, Anton und Christian Weber,
übergeben, die es noch bis 1977 weiterführten. Ab diesem Zeitpunkt übernahm
das Fotogeschäft Wolfgang Schlüter dieses Haus und führt es heute noch. Im
unteren Teil des Hauses, zur Rosengasse hin ist seit 1982 der Kinderarzt Uwe
Goering tätig (mündliche Auskunft erteilt durch Anna Weber).
Hausnummer 21 [früher 56, Hausname: „Oberer-Grellner“].
Im Jahre 1880 kaufte der Tuchmacher Christian Steger das Haus und übergab
es 1907 seinen Sohn, der es 1929 dem Schuhwarenhändler Johann Vitus
Grellner verkaufte. Während des zweiten Weltkrieges befand sich in dem Haus
die Textilabteilung des Wirtschaftsamtes (hier konnten sich die Leute
Gutscheine für Kleider holen, die während des Krieges sehr knapp waren; diese
Gutscheine konnten sie dann in Geschäften, in denen es Kleider gab,
eintauschen). Nach dem Krieg war dann von 1945 – 1956 ein Elektrogeschäft
Schriefer hier ansässig. Im Jahre 1956 ließ der jetzige Eigentümer Otto Grellner
das Geschäft umbauen und betrieb darin von 1957 – 1988 eine Parfümerie und
einen Spielwarenladen. Seit 1988 ist der Laden an das Gardinengeschäft Röhrer
vermietet, (mündliche Auskunft erteilt durch Otto Grellner)(Nachtrag: ab 1999
an Elfriede Wachsmann).
Hausnummer 23 [früher 59, Hausname: „Köberlin“].
1864 kaufte der Konditormeister Ernst Besold das Haus und vermachte es 1892
seiner Tochter Babette, die es bis 1900 so weiterführte und dann zu einem
Lebensmittelladen erweiterte. Von 1911 – 1930 war das Haus nur ein
Wohnhaus. 1930 dann wurde es bis 1938 an den Buchbinder Wöckel vermietet,
der im Erdgeschoß eine Buchbinderei verbunden mit einem Schreibwarenladen
führte. Während des Krieges war dieses Gebäude die Geschäftsstelle der
„Natiolal-Sozialistischen-Volksfürsorge (NSV)“. Von 1945 – 1950 war dann
eine Papierhandlung Müller hier ansäßig, bevor dann die Buchhandlung
Mehliss bis von 1950 – 1986 dort ihr Geschäft hatte. 1986 wurde die
Buchhandlung von Erni Härtl übernommen. Von 1955 – 1969 war im ersten
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