Page 126 - Amag-KSB-Pegnitz 2020
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Reichsmark weit weniger als ihr Nennwert von 50 Reichsmark. Das lag daran, dass –
wie in der Notiz vermerkt ist – „augenblicklich nirgends gekauft wird“. Zu diesem
Zeitpunkt besaß KSB bereits 1880 Aktien, also gut 6 % der Amag-Aktien.
Der Unternehmenspatriarch Jakob Klein gab seinem engsten Mitarbeiter Otto
Kühborth jetzt den Auftrag: „Vorsichtig weiter kaufen“; das Ziel sind zunächst zehn
Prozent der Amag-Aktien, also 3000 Stück.
Abb. 84: „Betreff: Hilpert“ - Notiz vom 29. Juli 1926 von Otto Kühborth an Jacob Klein.
„Herrn Geheimrat Dr. Klein
Betreff Hilpert.
Die Fa hat zZt. 1.880 Stück Aktien in Eigentum. 10 % des Aktienkapitals sind 3000 Stück, so-
dass wir noch 1120 Stück hinzuerwerben müssen. Diese 1120 Stück kosten uns bei 35 % -
was das nächste Limit wohl werden würde – M. 31.360,-
Nachdem augenblicklich nirgends gekauft wird, bitte ich um Mitteilung, ob ich gelegentlich
meiner morgigen Anwesenheit in Frankfurt den weiteren Ankauf durch H……… veranlassen
kann.“ (Unterschrift Kühborth)
„Vorsichtig weiter kaufen!
29/VII JK“
Quelle: Otto H. Schiele, Die goldene Mitte II, Frankenthal 1996, 74.
Während der Weltwirtschaftskrise (ab 1929) erwarb KSB die Aktienmehrheit an der
„Amag“, am 15.1.1930 verfügte KSB über 54 %. 351 Die Abläufe zeigen, dass der
weitaus größte Teil der Amag-Aktien nicht mehr im Besitz der Gründerfamilien Hil-
pert/Kuhlo war, sondern auf dem Kapitalmarkt gehandelt wurde. Bis 1941 stieg der
KSB-Anteil schließlich auf 80 % der Amag-Aktien. 352
351
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet6134.shtml (Abruf 16.01.2015). Gert von
Klass, Die goldene Mitte, 61.
352
Otto H. Schiele, Die goldene Mitte II, 96.