Page 21 - Geheimnisse im Forst
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darauf befand, auch zuerst hinüberzulassen war, gleichgültig ob leer
oder beladen.
Exkurs:
Der Waldabteilungsname „Rosenteich“
Die Waldabteilung, in der das Weiße Kreuz bzw. die
Antonimarter steht, trägt heute den Namen „Rosenteich“, einst
auch die Bezeichnung „Quellweiher“.
Hermann Heckel schreibt dazu in seiner Zulassungsarbeit „Der
Veldensteiner Forst und seine geologischen Flurnamen“: „Als in
der Minnesängerzeit die Rose Sinnbild für die Liebe wurde,
bildete man Flur- und Ortsnamen mit dieser Blume. In
vorliegendem Fall ist aber die Namensgebung vor allem auf das
Vorhandensein von Seerosen (Nymphaea alba)
zurückzuführen, die den „Forellenweiher“ und den
„Quellweiher“ bedeckten [...]“.
Diese Herkunftserklärung scheint sehr fraglich. Etymologisch
näherliegend ist wohl die Ableitung aus dem Wort „Rasen“
(fränkisch „Rosen“ gesprochen), ein mit Gras bewachsenes
(ausgestochenes) Stück Erde.
Das Wort „Teich“ bedeutete ursprünglich Wall oder Erddamm.
Seine niederdeutsche Entsprechung ist „Deich“. Es ist seit dem
13. Jahrhundert auch bezeugt als Bezeichnung für ein kleines
(künstlich angelegtes) stehendes Gewässer, einen Graben. Die
Grundbedeutung konnte sowohl auf einen Graben wie auch auf
den aufgeworfenen Erdwall bezogen werden.
So ist es mehr als wahrscheinlich, das sich der
Waldabteilungsname „Rosenteich“ auf den Knüppeldamm
bezieht, der bereits angesprochen wurde.
Der Name „Quellweiher“ entspricht wohl seiner Entstehung.
Wie das Grundwort „Weiher“ schon andeutet, dürfte es sich bei
Gewässer handeln. Wobei zu bedenken
ihm um ein natürliches
ist, dass hier umgangssprachlich oft keine Unterschiede
gemacht werden.
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