Page 19 - Geheimnisse im Forst
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nach Michelfeld und Auerbach. Fernziele dieser Straße waren wohl
schon im 9. und 10. Jahrhundert die Städte Prag und Regensburg.
Zum Altstraßenverlauf liefert der Historiker Fritz Schnelbögl in seiner
„Geschichte der Stadt Auerbach“ noch weitere wichtige Hinweise: “Die
Einsiedelbrücke, genannt nach einem mittelalterlichen Einsiedler, der
dort wohnte, trug offensichtlich den Verkehr von Auerbach nach Westen,
nach Bamberg und Forchheim, später nach Nürnberg. Sie wurde im
Mittelalter von Fahrzeugen benützt, die von Auerbach kamen und nach
Auerbach fuhren. Das lässt sich schon daraus entnehmen, dass die
Stadt gemäß Schiedsspruch des Pfalzgrafen Otto von 1489 verpflichtet
war, gemeinsam mit dem Kloster die Brücke zu unterhalten.
Die Straße lief von Auerbach als ‚Hohe Straße’ auf die Einsiedelbrücke
zu, durchquerte dann den Veldensteiner Forst in westlicher Richtung
vorbei am ‚Dreifaltigkeitskreuz’ [...] und lief immer noch als ‚Auerbacher
Straße’ über Weidensees ins Frankenland.
Eine andere Route nahm südwestlich Richtung vorbei an der Antoni-
marter und an an der Marter ‚Schutzengel’ gegen Plech.“
An dieser Stelle fügt Schnelbögl noch in einer Fußnote ein: „Diese
Bildstöcke gehören wohl erst der Neuzeit an, aber sie sind bezeichnend
für die lange Lebensdauer der beschriebenen Altstraßen.“
Er fährt fort: „Beide Straßenzüge finden wir auch in alten Landkarten
wieder. In der schönen Karte der Pfleg Veldenstein, gefertigt von Paulus
[richtig: Peter, d.V.] Zweidler i. J. 1598, ist eine Route eingezeichnet, die
von der ‚Einsiedlerbrucken’ am ‚Weißen Kreuz’ vorbei westwärts zieht.
Sie teilt sich später, der eine Strang geht in südwestlicher Richtung nach
Plech, der andere westwärts nach Mergners (vor Betzenstein) und nach
Weidensees.“
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