Page 8 - Hammerbühl
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Wo noch vor wenigen
Jahren jedes Fahrzeug
Staubfahnen aufwirbelte,
rollen sie heute über
Asphalt. Anfang der 60er
Jahre fielen großflächig die
ersten Bäume, verlor die
alte Einöde Hammerbühl
langsam und unaufhaltsam
an Natur und Ursprünglich-
keit. Die Wiesen und
ehemaligen Waldflächen
wurden parzelliert und mit
Häusern in meist monotoner
Reihung bestückt.
In der ‚Fränkischen Presse‘
Bild: KHK-Pegnitz
erschien am 6. Juli 1965 ein
Artikel unter dem Titel
‚Hainbronn – ein Eldorado für Baulustige‘. In ihm werden die noch erschwinglichen
Grundstückspreise von 8 bis 10 Mark neben der landschaftlichen wunderschönen Lage
gepriesen. Insbesondere die Aussicht vomrzberg nach Pegnitz oder von Hammerbühl in
Richtung Weidlwang und auf den Veldensteiner Forst ‚ist wunderschön‘. Und: ‚Nur wenige
Pegnitzer wissen von dem hübschen kleinen Wohnviertel, das sich hinter dem Wald bei
Hammerbühl in den letzten drei Jahren entstanden ist. Eine große Wohnbaugesellschaft
beabsichtigt dort noch 20 Nebenerwerbssiedlungsstellen zu errichten‘. Seitdem sind mehr als
30 Jahre vergangen. Um den neuen Geschmack Raum zu geben, wurde geplant, genehmigt
und heillos drauflosgebaut, entstand schließlich ein Konglomerat von wechselnden Baustielen
und immer neuen Baumarkt- und Gartencenterangeboten, dem sozialen Anpassungsdruck
entsprechend.
Statt Gestalt Prestige; vom Formverlust zum Chaos. Alles ein wenig gesichts- und
geschmacklos, nichts Gewachsenes, Landschaftsgebundenes, alles austauschbar,
Kleiner historischer Kreis Pegnitz 2021 Pegnitz – Ortsteil Hammerbühl Seite 8 von 11