Page 9 - Hammerbühl
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zusammengewürfelt, wie fast alle modernen Neubausiedlungen, nicht hässlicher als
anderswo, aber auch nicht schöner.
Wenig, das mit zeitgenössischen Stilmitteln landschaftsgebundenes Bauen demonstriert, das
weder die Vergangenheit missachtet, noch die Gegenwart leugnet. Das ist keine
überzeichnete Karikatur von Extremen, sondern die überwiegende, überwältigende
Wirklichkeit.
Mit unbewusster Sicherheit wurde früher den Bedürfnissen entsprechend gebaut: eben
bescheiden. Ein Rest dieser Harmonie, ein Hauch jener Zeit ist noch heute zu spüren und zu
sehen: Schupfen, Städel, Obstbäume, Laubbäume, Hollerbüsche, und als Relikt, ein fast
gefühlvoll renoviertes altes Bauernhaus, dem letzten Rest der ehemaligen Einöde
Hammerbühl.
Mehr noch gelitten als die alte Einöde hat die Vielfalt der Landschaft.
Unsere Zeit hat auch vor ihr nicht haltgemacht: Ausgeräumt von störenden Bäumen und
Hecken, bereinigt, maschinengerecht und menschenunfreundlich zieht sie rings um
Hammerbühl und den Arzberg, ein Opfer der heute üblichen Produktionswirtschaft. Die
seltenen Jurapflanzen haben sich zurückgezogen in ihre letzten Refugien; die kleinen
Wäldchen, Steilhänge und landwirtschaftlich uninteressanten Bereiche von Felsgruppen.
In alten Karten ist in diesem Bereich oft der Name ‚Hungerbühl‘ vermerkt. ‚Hungerbühl‘
bedeutet, dass auf der dieser Anhöhe öfter Schafe oder Weidevieh zusammengetrieben
wurde. Durch das Abweiden hatten sie an dieser Stelle öfter Hunger. Dadurch ergab sich der
Flurname Hungerbühl.
Der Oberbegriff der Flur auf dem Arzberg ist ‚Die Hut‘. (Im Gärtles, Gärtental, - nördlich der
Stadt Pegnitz gibt es auch eine ‚Hut‘).
Quelle: Oberdeutsches Flurnamenbuch von Michael Buck, Seite 119.
Die Namensherkunft von Hammerbühl – vom Hammer an der unweit vorbeifließenden
Pegnitz, - bleibt davon unberührt.
Kleiner historischer Kreis Pegnitz 2021 Pegnitz – Ortsteil Hammerbühl Seite 9 von 11