Page 10 - Hammerbühl
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Arzberg



               Ein  Standort  frühen  Erzbergbaus  war,  schon  nach  dem  Zeugnis  seines  Namens,  auch  der

               Arzberg, wo spätestens seit 1409 Kreideerz gefördert wurde. Die heute noch sichtbaren, bis

               zu 20 Meter tiefen Pingen im Südostzipfel des Waldes sind freilich jünger: Bis in die Gegenwart
               hinein gruben hier ehemalige Bergleute aus Pegnitz und Bauern im winterlichen Nebenerwerb

               die 6 bis 8 Meter mächtigen Ockertone der Michelfelder Schichten ab. Aufkäufer für die bis

               20  Tonnen  wöchentlich  betragende  Produktion  waren  die  Farbmühlen  in  Hainbronn,

               Michelfeld usw.

               Bester  hochprozentiger  Ocker  kam  früher  von  dem  westlich  anschließenden  Flurstück

               ‚Burggut‘. Dort wurde in alter Zeit auch Eisenerz gewonnen, und Schlacken kann man heute

               noch auf den Feldern finden.


               Auf den Feldern südlich des Wäldchens finden sich in 460 Meter Höhe viele sehr quarzreiche
               Flussschotter.  Sie  werden  von  den  Geologen  der  tertiären  Urpegnitz  zugeschrieben,  die

               demnach einst im Niveau der umgebenden Landoberfläche geflossen sein muss und ihren

               Ursprung im heutigen Fichtelgebirge hatte.


               Der zwischen der Altstadt und Nemschenreuth gelegene Arzberg, nun eine Schafhut, förderte
               vor Zeiten viel Eisenerz aus, das ursprünglich in Pegnitz selbst geschmolzen und geschmiedet

               wurde. Hier stand nämlich gegen Buchau zu an der Fichtenohe auch ein Hammerwerk, das

               aber  schon  beim  Beginn  des  15.  Jahrhunderts nicht  mehr  vorhanden  war,  dessen  Spuren

               jedoch noch der Chronist Roth (§23) um die Mitte des 18. Jahrhunderts wahrnahm. Nachdem

               dieser Hammer eingegangen war, verführte man die Ausbeute des Arzbergs in die weiter
               Fichtenohe  aufwärts  bestehende  Hämmer.  Am Anfang  des 16.  Jahrhunderts betrugen  die

               Abgaben noch ungefähr 20 Gulden im Jahr. Schon am Ende des 17. Jahrhunderts war aber das

               Bergwerk nicht mehr in Betrieb. Im 19. Jahrhundert wollte man es wieder in Gang bringen,
               und es förderten einige Pegnitzer Maurer während der Wintermonate dort Erz zutage, das ein

               sehr zähes Eisen lieferte. Diese Versuche wurden jedoch sehr bald wieder aufgegeben.










                Kleiner historischer Kreis Pegnitz 2021   Pegnitz – Ortsteil Hammerbühl       Seite 10 von 11
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