Page 5 - Hammerbühl
P. 5

teilweise  leichte  Wölbung  unterscheidet.

               Nach  dem  Katasterbeschrieb  heißt  diese

               Wiese  die  ‚Zündterwiese‘  und  der  Acker,
               welcher    unmittelbar    angrenzt    ‚am

               Zündter‘.  Die  Wiese,  hart  an  der  Pegnitz

               gelegen,  birgt  ein  großes  Lager  von

               Eisenschlacken.  Nur  von  einer  geringen
               Humusschicht bedeckt, lagern sie in einer

               Tiefe von über 1 m, von Sachverständigen

               auf 100 Waggons geschätzt. Ohne Zweifel

               ist  dieses  Schlackenlager  der  stumme
               Zeuge für das Vorhandensein eines Hammerwerks an dieser Stelle in früheren Jahrhunderten.

               Noch  heute  sieht  man  bei  niedrigem  Wasserstand  in  der  Pegnitz  in  der  Nähe  dieses

               Schlackenfeldes  einen  mächtigen  Querbalken,  wohl  noch  der  letzte  Zeuge  des  einstigen

               Hammerwerks.  Das  Werk  scheint  in  äußerst  primitiver  Form  bestanden  zu  haben,  da  die
               Ausbeute der Schlacken eine geringe ist‘.


               Auf den beiden Bildern oben ist der Bereich gekennzeichnet, wo Bürgermeister Speckner das

               oben beschriebene Hammerwerk vermutete.


               1792 kamen die beiden fränkischen Fürstentümer, die Markgrafschaft Ansbach und Bayreuth
               an die Krone Preußens, da der letzte Markgraf Alexander seine Länder an Preußen abgetreten

               hatte. In einem Separatvertrag zwischen Preußen und Bayern, dem sogenannten ‚Geistlichen-

               Güter-Vertrag‘  von  1802,  wurden  nicht  nur  die  Bamberger  und  die  Lehen  des  Klosters

               Michelfeld der schon im Jahre 1796 besetzten Orte, sondern auch der Veldensteiner Forst
               Preußen  zugeschlagen.  Dadurch  wurde  das  bis  dahin  mit  zwei  halben  Höfen  dem  Kloster

               lehenbare, jedoch zum Pegnitzer Gerichtsbezirk gehörige Hammerbühl preußisch. Und von

               nun an ist der Name Hammerbühl amtlich gebräuchlich.


               In einer Karte des kurfürstlichen bayerischen Hofsekretärs Philipp Finkh, datiert mit 1655/84,
               ist Hammerbühl noch als Hungerpichl eingetragen. Ebenso bezeichnet Magister Johann Will,

               Pfarrer  aus  Creußen,  in  seinem  Werk  ‚Das  Teutsche  Paradeiß‘  aus  dem  Jahr  1692  unser

               heutiges  Hammerbühl  als  Heungbühl.  Wahrscheinlich  hat  er  bei  seiner  Reise  durch  die

               Pegnitzer Lande dem Volk besonders ‚aufs Maul geschaut‘ und die Bezeichnung ihres Ortes

                Kleiner historischer Kreis Pegnitz 2021   Pegnitz – Ortsteil Hammerbühl       Seite 5 von 11
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10