Page 35 - Physikatsbericht
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A. S. 1 Physicatsbericht Pegnitz
Das Heizmaterial ist Fichten- oder Tannenholz, in manchen Orten,
namentlich bei Creußen wegen der in der Nähe befindlichen Torfstiche –
Torf. Die Feuerung mit Steinkohlen hat bis jetzt wegen der großen
Transportkosten, noch keinen Eingang gefunden, abgesehen von dem
Umstand, daß bei dieser Feuerungsweise die bisher gebräuchlichen Oefen
abgeschafft werden müßten.
Die Fußböden sind in den Städten Pegnitz u. Creußen durchaus gebrettert;
auf dem Lande dagegen meist nur zur Hälfte; die andere Hälfte ist mit
Steinen gepflastert, da sich neben dem Ofen gewöhnlich ein steinerner
Ofen befindet, in welchem Kartoffel, Ranges, Rüben / Brahs: N. u. R. / u.
anderes Viehfutter gewaschen wird.
Ueberhaupt dient dieser Raum für Geschäfte, die außerdem bei civilisirten
Nationen in der Küche besorgt werden.
Der ungenügenden Beleuchtung der Wohnstuben durch Wenige, meist
niedere Fenster / 2‘-3‘ br. u. 4‘-5‘ [Fuß] h. ist schon oben gedacht worden.
Die Aborte sind gewöhnlich an oder über den Dungstätten angebracht u.
bestehen namentlich auf dem Lande, aus einigen zusammengefügten
Brettern, welche nur ungenügenden Schutz gegen die Unbilden der
Witterung gewähren.
Daß es in den Städten Pegnitz u. Creußen bei der vermöglichern Klasse der
Einwohner etwas besser bestellt ist, versteht sich von selbst. Wenn auch
bei dieser Anlage der Aborte dem ästhetischen Sinn wenig Rechnung
getragen ist: so bleibt doch das Geruchsorgan von den übeln
Ausdünstungen, welche die Häuser sovieler Städte durch unzweckmäßige
Anlage der Aborte erfüllen, verschont.
5. Kleidungsweise nach Verschiedenheit von Geschlecht, Status, Alter u.
Jahreszeit. Stoff und Mode in Kleidung.
In den Städten Pegnitz u. Creußen kleiden sich die Einwohner, namentl. die
jüngern, welche sich in größern Städten kürzere oder längere Zeit schon
V1.3 vom 28.12.2019 - Transkribiert von Helmut Strobel, Pegnitz