Page 41 - Von der Pegnitzhütte zum KSB-Standort
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Die frühe Fotografie der Abb. 32 zeigt den Gasthof mit den anschließenden Gebäu-
den der „Pegnitzhütte“ an der Straßengabelung.
Abb. 32: Straßengabelung am „Gasthof zur Eisenbahn“ bzw. „Philipp Hammerand“ (um 1890):
Links die nach Norden führende Straße (heute die Amag-Hilpert-Straße), gleich hinter dem Gasthof
dessen Gartenwirtschaft. Dahinter quert der (nicht erkennbare) Gleisanschluss die Straße und führt
in die Pegnitzhütte. Es sind deren Gebäude 2 und 3 aus Abb. 24 erkennbar.
Die noch niedrigen Bäume in der Gartenwirtschaft, zwischen Gasthof und Pegnitzhütte, geben
einen Hinweis auf ein frühes Entstehungsdatum dieser Fotografie. In der Abb. 33 aus dem Jahr
1900 überragen diese Bäume die Hausdächer.
Rechts biegt die Fernstraße nach Osten in Richtung Bayreuth zum Zipser Berg ab. An ihr liegt das
Mitarbeiter-Wohnhaus der Amag (Gebäude Nr. 1 in der Abb. 24), wie die meisten anderen Gebäude
auch aus rotem Backstein. Auf dem Areal im Vordergrund wird später die „W III“ errichtet (vgl. Abb.
68).
Quelle: Archiv des Verfassers.
In Pegnitz wurde berichtet, dass der Betriebsleiter mit der „Hundspeitsche“ in diesen
Gasthof ging, um die zechenden Arbeiter an ihren Arbeitsplatz zu bringen. Der
Wahrheitsgehalt kann nicht überprüft werden, aber gewiss ist, dass zwar die Arbeits-
zeiten extrem lang und körperlich belastend waren, die heute vielfach beklagte Ar-
beitsverdichtung in der Folge gestiegener Arbeitskosten und gestraffter Produktions-
abläufe hatte jedoch noch nicht stattgefunden. Sicher ist, dass dieser Gasthof am
„Zahltag“ regen Zulauf hatte und dass es vorkam, dass um das Haushaltsgeld be-
sorgte Ehefrauen dort ihre Männer abholten.
Die Fotografie über das Tal der Fichtenohe hinweg (Abb. 33) wird dem Jahr 1900
zugeordnet. Der Aufnahmeort ist eine Anhöhe des Buchauer Berges, im Hintergrund
die Jurahöhen östlich von Pegnitz. Im Zentrum des Bildes stehen die westliche Ge-
bäudefront und darüber die Rauchfahnen der Fabrik. Zwischen der Baumreihe und
der Fabrik verläuft die Eisenbahnlinie, rechts und westlich der Fabrik befindet sich
der Pegnitzer Güterbahnhof, wegen der Bäume ist nur dessen Dach zu sehen.