Page 39 - Von der Pegnitzhütte zum KSB-Standort
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                             3.2.4 Die räumliche Expansion des Werkes Pegnitz




































             Abb. 30: Die Werksausdehnung bis 1900, hell umrandet  der Gebäudebestand 1890  (vgl. Abb. 24).
              Quelle: KSB AG.

               Der Konjunkturaufschwung im Deutschen Reich führte zu einem raschen Ausbau der
               Produktionskapazitäten in Pegnitz. Die Abbildung 30 zeigt die erhebliche räumliche
               Ausdehnung, die innerhalb von nur zehn Jahren stattgefunden hat. Diese Abbildung
               und die folgenden bis Abb. 34 lassen am rechten Rand einen Straßenverlauf erken-
               nen. Dies war die alte Fernstraße, die Nürnberg mit Leipzig verband, und die hier
               nach Osten über den steilen Zipser Berg führte. Die Abbildung 30 zeigt, dass jetzt
               auch zwei Fabrikgebäude (Modellhalle und Versandgebäude) südlich dieser öffentli-
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               chen Straße liegen.  Diese durchschnitt nun das Werksgelände, und der Anschluss
               des Versands an das Schienennetz brachte es mit sich, dass diese Straße von den
               Werksgleisen gequert wurde. Noch umfangreicher ist der Gebäudekomplex im Osten
               und Norden, der vor allem für die Vergrößerung der Gießerei im Jahr 1895 notwendig
               geworden war. Äußerlich nicht sichtbar sind die zahlreichen baulichen Neuerungen
               am alten Gebäudebestand und die ständigen Innovationen bei den Einrichtungen
               und im Maschinenbestand. So wurde 1897 die Installation einer leistungsfähigeren
               „Zwei-Zylinder-Hochdruckdampfmaschine“ der Firma MAN erforderlich.

               An der südwestlichen Ecke des Werkes steht ein Gasthof, der schon 1877, also zeit-
               gleich mit der Eröffnung des Eisenbahnbetriebs in Pegnitz und noch vor Baubeginn
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               der Fabrik, gegenüber vom Bahnhof errichtet worden war (Abb. 31 und 32).






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                  Vgl. Abb. 33 sowie Abb. 64. Zur Eingliederung des Straßenabschnitts in das Werksgelände siehe
               Abschnitt 6.3.2.
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                  Heinrich Bauer II, 819. Zunächst war das der „Gasthof zur Eisenbahn“, später der „Gasthof Philipp
               Hammerand“ und danach der „Gasthof Lutter“.
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