Page 18 - Fundgrube
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Das Transportwesen
Folgende Aufgaben hatte das Transportwesen im Dienst der Eisenverhüttung u.a. zu
erfüllen: Beförderung
- der Eisenerze von Gruben zu den Hämmern
- der Holzkohle aus den Wäldern zu den Hämmern
- des Eisens der Schienhämmer zu den Hammerwerken, Stapel- und
Sammelplätzen
- der Fertigwaren der Blech-, Zain- (Stäbe), Waffen- und Drahthämmer an
weiterverarbeitende Betriebe und an Verbraucher.
Es kam dazu, dass sich der Erztransport, der überwiegend mit Ochsen- und
Pferdegespannen durchgeführt wurde, zum schwierigsten Problem auswuchs. Die
sog. „Arz- und Eysenstraßen“ bestanden meist aus tief ausgefahrenen, grundlosen
Wegen mit starken Steigungen und ebensolchen Gefällstrecken.
Berechnungen ergaben, dass z.B. vom Hammer Fischstein nach Sulzbach 30, bis
nach Amberg 40 Kilometer zurückzulegen waren. Für Hin- und Rückfahrt war jeweils
ein Tag anzusetzen mit einer Fahrzeit von 12 bis 15 Stunden. Nach jeder Rückkehr
wurde ein Ruhetag eingelegt. Legt man 40 Wochen im Jahr für die Fahrten zu
Grunde, so waren für Hin- und Rückfahrt 160 Fuhren notwendig. Unter den widrigen
Umständen der damaligen Zeit, eine schier ungeheuere Leistung für Mensch und
Tier.
Der Hammer Fischstein
Die in Michelfeld und seiner nächsten Umgebung liegenden Gründe wurden vom
Kloster in Eigenwirtschaft betrieben. Gute Einnahmen hatte es auch von den
Hämmern, die ab dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts entstanden. So war das
Kloster auch Grundherr u.a. über den Hammer Fischstein und bezog von dort
jährlich Abgaben. Wir wissen, dass es bereits 1326 ein Hammerwerk in Fischstein
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