Page 11 - Physikatsbericht
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A. S. 1 Physicatsbericht Pegnitz
Die öde u. durch Dolomite häufig rauhe Oberflächenbeschaffenheit des
breiten u. unebenen Südabhanges ist wegen seiner einförmigen u. wenig
fruchtbaren Beschaffenheit schwach angebaut.
Ein freundlicheres Bild finden wir am Abhang u. Fuß des Nord u.
Nordostrandes: üppige Waldungen wie zahlreichen Ortschaften, die durch
die Manichfaltigkeit u. Fruchtbarkeit des inneren Baues bedingt sind.
Die verschiedenartigen Erzeinlagerungen im braunen Jura u. in den
Hohlräumen des weißen haben in früherer Zeit einen lebhaften Eisen-
Gruben und Hüttenbetrieb hervorgerufen. Gegenwärtig hat man auf
denselben verzichtet, da die mit ihren Betrieb verbundenen Unkosten zu
groß sind als daß man mit auswärtigen großartigen Etablissements
konkuriren könnte.
Nicht mit Stillschweigen darf aber die ungemein wichtige Gewinnung des
sogen. Wiener Putzkalks bei dem Pfarrdorf Bronn übergangen werden. Der
hirzu verwendete Kalkstein bildet die oberste Decke des ziemlich kahlen
Hochplateaus, u. besteht aus reiner kohlensaurer Kalkerde. Seine chem.
Zusammensetzung ist: Ca O+2 Co2 oder in 100 Theilen 56 Kalk u. 44
Kohlensäure.
Die nun folgenden 3 Formationen, Knauper Muschelkalk und
Bundsandstein, auch Triasgruppe benannt bestehen aus nachstehender
Gliederung:
1, Kauperformation
a, Gelber und weißer Sandstein.
b, Grauer Sandstein; zum Putzen metallener Gegenstände sehr
geeignet.
2, Muschelkalkformation.
a, Dolomitischer Kalkstein
b, Wellenkalk od. Wellenmergel mit verschiedenen Muscheln: Lima
striata, lineata etc.
3, Bundsandsteinformation.
V1.3 vom 28.12.2019 - Transkribiert von Helmut Strobel, Pegnitz