Page 9 - Von der Pegnitzhütte zum KSB-Standort
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1. Ein Nürnberger Unternehmen expandiert nach Pegnitz
1.1 Pegnitz am Vorabend einer Industrieansiedlung
Die modernen Fabrikanlagen des Pegnitzer Werkes von KSB Frankenthal lassen
nicht mehr erkennen, dass ihr Ursprung aus einer Zeit stammt, als das
Industriezeitalter, obwohl am Ende des 19. Jahrhunderts längst voller Dynamik,
endlich auch die kleine Stadt Pegnitz erreicht hatte. Der KSB-Vorläufer sollte zum
Motor der Stadtentwicklung werden.
Abb. 2: Die Expansion der Kleinstadt zwischen 1880 und 2015. Das Stadtgebiet östlich der Bahnlinie (vgl. Abb. 88)
wurde erst mit Beginn der Industrieansiedlung bebaut. Umrandet das Firmengelände der heutigen KSB. In der histo-
rischen Karte ist der Standort der 1883 entstandenen Fabrikanlagen als Fläche kenntlich gemacht. Das Rechteck
innerhalb der Eisenbahnlinie in der linken Abbildung umfasst das gesamte Bahngelände; es reicht also vom Pend-
lerparkplatz der Bahn im Norden bis zur heutigen Fußgänger-Unterführung am Bahnhofsteig im Süden. Deutlich ist
der damalige Verlauf der mit rotem Doppelstrich eingezeichneten Fernstraße zu erkennen.
1885 lebten in der „Stadt“ 860, in der von der Pegnitz-Niederung im Süden abgetrennten Altstadt 813 Menschen (vgl.
Anm. 5 in Anhang 1).
Quelle: http://geoportal.bayern.de/bayernatlas.
In Pegnitz, eine Kleinstadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken, lebten bis
weit in das 19. Jahrhundert hinein vorwiegend Ackerbürger und Handwerker. Weil die
beim Eisenbahnbau im Gemeindebereich eingesetzten Arbeitskräfte der Stadt zuge-
rechnet wurden, zeigt die Bevölkerungsstatistik von 1875 einen Anstieg um über 600
Personen. Nach Abschluss der Eisenbahnarbeiten ging die Einwohnerzahl jedoch