Page 9 - Geheimnisse im Forst
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Der Standort des Weißen Kreuzes
Man findet das Weiße Kreuz südlich der großen Pegnitzschleife bzw.
westlich der Kammerweiher in 435 Meter Höhe am Nordrand der
Waldabteilung „Rosenteich“, an der hier in südwestlicher Richtung
gerade verlaufenden Forststraße „Plecher Weg“ unmittelbar links im
Kiefernwald.
Das Aussehen des Weißen Kreuzes
Der unbedarfte Besucher darf kein herkömmliches Steinkreuz von
weißer Farbe erwarten, das ihm von weitem ins Auge fällt. Mit dieser
Erwartungshaltung würde er sicher eine Enttäuschung erfahren. Nein, es
handelt sich um einen rechteckigen, dunkelgrauen Kreuzstein. Im mäßig
lichten Kiefernwald ist er auf den ersten Blick nicht sofort zu erkennen.
Dieser Umstand hat sicher auch dazu beigetragen, dass er bis heute
erhalten geblieben ist.
Er steht an exponierter Stelle oberhalb eines fast zwei Meter tief
ausgefahrenen und engen Altstraßenhohlwegs quer zu den einstigen
Fahrtrichtungen. Dies hatte damals seinen guten Grund, denn er sollte
für die Vorbeikommenden von beiden Seiten gesehen werden. So hat er
auch spiegelgleiche Schauseiten, auf denen in feiner Steinmetzarbeit
jeweils ein Tatzenkreuz (auch griechisches Kreuz genannt), das dem
allseits bekannten Eisernen Kreuz ähnelt, erhaben herausgemeißelt ist.
Diese Kreuzform findet sich auch im Wappen des Klosters Michelfeld. Es
handelt sich also um ein religiöses Symbol, das gleichzeitig eine
Beziehung zum Kloster herstellte.
Der untere Kreuzbalken weist eine schmale stabähnliche Verlängerung
auf und endet auf einem Bogensockel. Für ihn haben Forscher folgende
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