Page 6 - Geheimnisse im Forst
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Weißes Kreuz – Antonimarter – Einsiedelbrücke
Die Zweidlerkarte von 1598
Es war vor genau 415 Jahren, als Peter Zweidler seine handgezeichnete
und kolorierte Landkarte dem Bamberger Bischof vorlegte, betitelt als
„Geometrischer Abriess der Pfleg Veldenstein sambt deroselben Waldt,
der Veldener Forst genannt, mit allen seinen Ecken, auch namhafftigen
Örttern, furnembsten Straßen unndt Wegen“.
Sie gehört mit zu den ältesten Karten, die das Staatsarchiv Bamberg
verwahrt und ist auch die erste über den gesamten Veldensteiner Forst.
In seiner Zuverlässigkeit hat uns der Zeichner auch noch das Datum der
Fertigstellung hinterlassen: den 28. August 1598. Durch ihren
Detailreichtum und für die damalige Zeit außergewöhnliche Genauigkeit,
stellt sie ein einzigartiges Dokument dar und ist nicht nur für
Heimatforscher eine wahre Fundgrube.
Für ihre Einzigartigkeit spricht auch noch, dass sie im Jahr 1747 noch
einmal in vereinfachter Form, jedoch fast unverändert in den Inhalts-
angaben, von J.F. Rosenzweig nachgezeichnet wurde. Offenbar
deshalb, weil bis dahin eben keine bessere Gesamtkarte existierte.
Bei Umrissvergleichen des Veldensteiner Forstes aus der Zweidlerkarte
mit denen einer modernen Karte fällt auf, dass sie nur aus un-
wesentlichen Abweichungen bestehen. Lediglich die Örtlichkeits-
bezeichnungen innerhalb des Waldgebietes unterliegen mehr oder
weniger großen Lageabweichungen. Daraus lässt sich schließen, dass
es sich in erster Linie um eine Grenzkarte handelt.
Zweidler, der aus Teuschnitz im Frankenwald stammte, war der erste
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