Page 4 - Fundgrube
P. 4

Vorwort                                „In den Wäldern sind Dinge,
                                              über die nachzudenken man
                                              jahrelang im Moos liegen könnte.“



       Ein  Wörterbuch  erklärt  „Fundgrube“ als  ein  ursprünglich  spätmittelhochdeutsches
       Wort  (um  1250) und aus der  Bergmannssprache stammend. Es besagt  soviel wie
       „Grube,  in  der  zuerst  ein  umfangreicher  Erzfund  bloßgelegt  wird“.  In  der
       übertragenen  Bedeutung  dann  „etwas,  was  für  ein  bestimmtes  Interesse,  einen
       bestimmten Bedarf sehr ergiebig, wertvoll, von großer Bedeutung ist“.
       Dies  war  auch  der  Anlass,  der  Informationsschrift  den  Titel  „Fundgrube
       Veldensteiner Forst  -  Herzogswald“ zu geben. Beide Aussagen umschreiben unser
       Untersuchungsgebiet und das Gesuchte und Gefundene recht treffend.
       Das Territorium um die heutige Dreiländerecke war im Lauf  der vergangenen  mehr
       als tausend   Jahre im Besitz ständig  wechselnder Herren. Einzig  der Bamberger
       Bischof  war  hier  kontinuierlich  vertreten,  so  dass  der  Veldensteiner  Forst  sein
       Synonym  „Bischofswald“ bis  heute  nicht  ganz verloren  hat. Aber  all  das  ist  eine
       andere Geschichte, derer sich schon viele namhaft Historiker angenommen haben
       Unsere  Spurensuche  geht  im  wahrsten  Sinn  des  Wortes  tiefer: befasst  sich  mit
       Bodendenkmälern  wie  Erzgruben,  Meilerstätten  und  Eisenschmelzöfen.  Die
       historische  Quellenlage  über  diese  Objekte  ist  spärlich,  konkrete  Örtlichkeits-
       beschreibungen  fehlen ganz.
       Doch  erstreckte  sich  im  13.  und  14.  Jahrhundert  hier  ein  nicht  geringes
       Eisenverhüttungsgebiet. Bäume wurden gefällt, Kohlenmeiler qualmten, über große
       Flächen  hinweg  reihten  sich  Grube  an  Grube,  aus  denen  Erz  gefördert  wurde.
       Daneben  standen  die  einfachen  Verhüttungsöfen,  mit  deren  Hilfe  das  begehrte
       Metall  gewonnen  wurde:  das  Eisen.  Das  alles  aufzuspüren,  dem  Vergessen  zu
       entreißen, haben wir uns zum Ziel gesetzt.
       In  dieser  kleinen  Schrift  konnten  wir  verständlicherweise  nur  das  Wesentliche
       beschreiben und erklären. Wir hoffen, dass sie trotz ihrer Kürze dazu beiträgt, den
       Zeugen der Vergangenheit eine Zukunft zu sichern.


       Pegnitz, Juni 2012

       Heinz Hertel                          Richard Wächter                                     Peter Wenzel


                                           4
   1   2   3   4   5   6   7   8   9