Page 2 - Pegnitzer Begriffe
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Begriffserklärungen Pegnitzer Begriffe



                1     Abfallbach             Auch Abbach. Gewässer nach der Mühle. Gemauerter Absturz =
                                             Abfall.
                2     Abzugsbrief            Abmeldebestätigung. Wurde nur ausgestellt, wenn keine Schulden
                                             oder Anklage vorhanden waren.

                3     Accidenz               Abgaben, Gebühren, verschiedene Steuern.

                4     Acker                  Flächenmaß, Nürnberg; vor 1811 = 2128 qm, seit 1811 = 2553 qm.
                                             (Vergleich mit einem "Morgen")

                5     Ackerbürger            Städtische Bauern, die im Gegensatz zu dörflichen Bauern keinem
                                             Grundherren hörig, sondern dem Landesherrn untertan waren

                6     Aftergehorsam          Falscher Gehorsam; ein Gehorsam, der nicht angebracht und auch
                                             nicht notwendig ist.

                7     Almende                 Jener Teil des Gemeindevermögens, an dem alle
                                             Gemeindemitglieder das Recht zur Nutzung haben.

                8     Altach                 Frühere Bezeichnung eines Altwasserarmes.

                9     Altzehnt               Der 10. Teil aller Bäuerlichen Einkünfte zusammen von Feld und
                                             Dorf, groß, klein, tot oder lebendig.

                10    Alumneninspektor       Als Alumnat bezeichnete man eine Erziehungsanstalt (höhere
                                             Schule) für Knaben, bei unentgeltlicher Kost, Pflege und
                                             Unterricht. Der Aufsichtsbeamte dieser Schule trug den Titel
                                             Alumneninspektor und gehörte gebildeten Kreisen an.

                11    Archidiakon            Ein Archidiakon (grch. `oberster Diener `) war in der alten und
                                             frühmittelalterlichen Kirche der erste Diakon (Pfarrer) einer
                                             Bischofskirche und zugleich der Gehilfe und Vertreter des Bischofs
                                             in der Armenpflege, Vermögensverwaltung und kirchlichen
                                             Gerichtsbarkeit. Daraus ergab sich eine Aufteilung der Diözesen in
                                             Archidiakonate. Sie bekamen im Laufe der Zeit (besonders im 13.
                                             Jh.) immer mehr Macht über den Klerus und engten die
                                             bischöfliche Gewalt völlig ein. Nach der Reformation wurde ihre
                                             Macht gebrochen und Archidiakon war nur noch ein Ehrentitel im
                                             Domkapitel. Als Amtsträger verschwanden sie gegen Ende des 18.
                                             Jahrhundert ganz. Der Titel blieb vereinzelt jedoch noch bestehen.

                12    Archidiakonat          Kirchliche Verwaltungseinheit; kann mehrere Dekanate umfassen.

                13    Arkebusiere             Soldaten mit Vorderladergewehren. Weiteres S. 274

                14    Arme Leute             Soviel wie Schutzverwandter, siehe dort.

                15    Assignation            Unbare Wiedergutmachungsleistungen wie Wertpapiere oder
                                             (bewegliche) Sachen.
                16    Atzel                  So bezeichnete man bis ins 19. Jahrhundert  die Perücke.


                17    auf Rost               Hier geht es um den Untergrund beim Schnabelwaider Schloß. Das
                                             Gebäude wurde auf sumpfigen Boden errichtet. Dazu wurden

                © 2019 Helmut Strobel                                                       Seite: 2 von 23
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