Dianafelsen mit ehemaligem Schießhaus
An der Straße nach Willenberg, am Dianafelsen, stand einst das Schießhaus der „Königlich privilegierten Scharfschützengesellschaft Pegnitz“. Seinen Namen erhielt das Felsgebilde wohl von den Schützen, denn Diana ist in der römischen Mythologie u. a. die Göttin der Jagd.
Die Anlage wurde 1903 gebaut, doch schon 1918 war der Unterstand links im Bild morsch und musste abgerissen werden. Vom Schießstand aus wurde bis zum gegenüberliegenden Hügel geschossen. Bei Schießbetrieb wurde zur Warnung der wandernden Bevölkerung eine rote Fahne gehisst. Gut zu sehen auf dem Bild sind die damals frisch gepflanzten Linden, die den Platz umrahmten und auch heute noch erhalten sind.
Als der Dianafelsen in den 1960er Jahren als Naturdenkmal unter Schutz gestellt wurde, wurde auch das Häuschen selbst entfernt. Noch heute kann man die Standorte von Schießhaus und Schießstand entdecken. Man kann noch die Bitumenschicht erkennen, wo das Dach des Schießhauses am Felsen befestigt war:
Das Schießhaus war nicht nur Treffpunkt bei Schützenfesten oder Vereinsabenden der Schützengilde, sondern auch ein beliebter Ausflugsort und Wanderziel in der näheren Pegnitzer Umgebung. Ebenso fanden andere Festivitäten und Treffen weiterer Pegnitzer Vereine hier statt, wie z.B. von der Ortsgruppe Pegnitz des „Deutschen Metall-Arbeiter Verbandes“, einem Vorläufer der heutigen Gewerkschaft. Neben einer kühlen Maß Bier wurde den Gästen auch Kaffee und Kuchen angeboten.
Es führte damals auch der „Panoramaweg“ entlang. Sein Verlauf ähnelt dem heute als „grüner Ring“ markierten Rundwanderweg um Pegnitz. Der Panoramaweg verband mehrere Aussichtspunkte rund um die Stadt, die Zielpunkte der Wanderungen waren. Die schönen Aussichten wurden auf Postkarten verewigt. Damals war die Landschaft aufgrund des Holzmangels und der Huteweidekultur viel offener als heute. Eine ähnlich offene Landschaft kann man heute z. B. noch bei den Trockenhängen rund um Pottenstein bestaunen.